"Headz 2", die Luxuskollektionen aus dem Hause Mo Wax.
1994 war James Lavelle gerade 21 Jahre jung. "Headz", seine erste Mo Wax-Rundreise in das Gebiet der "abstrakten musikalischen Wissenschaften", gab damals den Startschuß in ein Zeitalter des wilden Experimentierens. Diverse DJs aus den verschiedensten Sub-Strömungen stürzten sich auf dieser Compilation, befreit von starren Genremustern, auf die Essenz des Hip Hop - den Beat.
Zu den vielfältigen Ergebnissen von Dance-Avantgardisten wie DJ Shadow, DJ Krush oder Howie B. fiel den Medienbanausen damals nichts anderes ein als ein neuer Genrebegriff: Trip Hop. Heute, wo Trip Hoppige-Compilations und Labels den Markt überwuchern, muß sich Mo Wax verdammt anstrengen, um seine Pionierrolle zu verteidigen. Also überlegte sich Lavelle, neuerdings gesponsert vom Majorlabel A&M, eine monumentale Veröffentlichung, die allen Epigonen zeigen sollte, wo der Beat-Bartel den Most holt.
"Headz 2" kommt schon von der Aufmachung luxuriös daher: zwei Doppel-CDs in mattglänzenden Kartonschubern oder wahlweise zwei Mehrfach-Vinyl-Geschenkboxen. Hinter der Edelverpackung stecken 54 flauschige, weirde, bekömmliche, bizarre, stromlinienförmige und durchgeknallte instrumentale Exkursionen ins Land des Zeitlupen-Dancefloor. Oder anders gesagt: über 280 Minuten dopeinfizierter Musik, mit der sich öde Winterwochenenden ganz schön gemütlich überstehen lassen. Exquisit ist auch das Line-up: Klassiker von Massive Attack, Stereo MCs oder Beastie Boys (in raren Instrumental-Mixes) treffen auf die Mo Wax-Schule. Besonders herausragend klingt dabei wieder einmal U.N.K.L.E, das Projekt, in dem Chef Lavelle selbst mitkocht. Deren Albumdebüt wird 1997 allen Beatheadz garantierte Adrenalinschübe verpassen. Bis es soweit ist, sollte man sich Kopfhörer aufsetzen und sich von der DJ-Creme de la Creme wegdröhnen lassen.
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