Wer Fluffy eine "Girl-Band" nennt, der rüttelt am Watschenbaum. Sie sind wütende Weiber mit wilden Wahnsinnsgitarren - und wunderbar wehrhaften Songs.
Das Cover von „Black Eye“ zeigt eine Katze mit haßerfüllten Augen, die gerade auf typische Katzenart mit einem Mäuschen spielt - ein Bild, das gar trefflich zum Sound der vier englischen Musikantinnen Amanda Rootes, Bridget Jones, Helen Storer und Angela Adams paßt.
Fluffy sind trotz ihres flauschigen Bandnamens notorische Krachmacherinnen, erfüllt mit dem Punk-Geist der späten Siebziger, der rebellischen Attitüde der frühen L7 (siehe „Shitlist“) und dem Modebewußtsein unverbesserlicher Rockerbräute.
„Tie me down honey
Make me feel secure
Bliss me up baby
For you I will be pure
Chase me
Catch me
Possess me
I wanna be your lush“
Die ganz und gar nicht unansehnlichen jungen Damen (alle um die 20), die auf Promo-Photos gern die Mundwinkel runterziehen, damit sie unfreundlicher wirken, hatten - wie sich das für Punks gehört - ihr Konzertdebüt im New Yorker CBGB’s und treten angeblich (wer glaubt schon Pressetexten?) am liebsten in Hurenkneipen und Transvestitenlokalen auf. Dementsprechend handeln auch ihre lauten, scharfen Songs von Masturbation („Hypersonic“), vergnüglichem Rauschgiftkonsum zur Freizeitgestaltung („Psychofudge“) und Leuten, die sich gern in die Kleidung des anderen Geschlechts hüllen („Crossdresser“).
„Slut angel selling acid punch
Dominatrix with submissive glance
Botticelli with a tattooed bust“
Fluffy bringen zwar nichts wirklich Neues - aber ihre Version vertrauter Klänge ist immer noch besser als die der tränigen neuen Singer-Songwriterinnen wie Alanis Morrissette & Co. Man muß sie einfach gern haben, weil „Black Eye“ Spaß macht, frischen Schwung ins Tanzbein jagt und die Pausen zwischen billigen Serial-Thriller-Videos hervorragend zu verkürzen versteht.
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