"Besser leben durch Chemie" - ein Album, das mit so einem Titel daherkommt, muß man ja einfach ins Herz schließen.
Je länger man die verschiedenen Dancefloor-Stile der ausgehenden 90er Jahre hört, desto angeödeter wendet man sich ab. Dabei kann es allerdings passieren, daß man die paar Juwelen, die sich im Sumpf der Breakbeats verbergen, verpaßt. Die CD Better Living Through Chemistry von Fatboy Slim (alias Norman Cook, der sich auch schon unter den Pseudonymen Freak Power, Pizzaman und Mighty Dub Cats aufs Tanzparkett wagte), ist ein solches Juwel. „The most rock’n fucking roll record of the week“ attestierte der NME dem Album des Brit-Hoppers.
Better Living Through Chemistry hat mit herkömmlichem Trip-Hop (ja, den gibt’s, so lang ist das schon her!) à la Moloko und Tricky wenig zu tun, sondern getraut sich durchaus mit harten, schnellen Acid-Beats und vor allem fetzender Rockgitarre auf den Hörer loszugehen. Vor allem der Reißer „Punk to Funk“ stellt eine bisher unbekannte Verbindung zwischen der Revoluzzer-Attitüde des Rock’n’Roll und dem „Einfach gut drauf sein“-Feeling der Rave- und Clubbing-Szene her. Was wieder einmal beweist, daß man Musik genauso wie bewußtseinserweiternde Chemie auf zwei Arten benützen kann: entweder man starrt ins Leere und gibt sich seinen langweiligen Visionen hin oder man stürzt sich actionhungrig ins Abenteuer. Let’s do it!
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