Von Latin bis Ska, Reggae bis Punk und noch einiges mehr - all das vermischt die multikulturelle Truppe namens King Chango in ihren energiegeladenen Songs. Gleich zwölf davon hält ihr vor kurzem erschienenes Album "The Return of El Santo" bereit.
"Bringing You TripHop-Dubadelica, Sexy Love Ballads, Latin Drum´n´Bass and Straight Up Venezuelan Roots" versprechen King Chango auf dem Cover ihres aktuellen Albums "The Return of El Santo". Das Unterfangen gelingt - die in New York beheimatete Band bringt ein enormes Spektrum an unterschiedlichsten Musikrichtungen unter ein Dach, ohne daß sich etwas spießt oder behindert.
Benannt nach dem afro-kubanischen Gott des Krieges, etablierte sich die sechsköpfige, von Andrew "Blanquito Man" Blanco angeführte Formation mit ihrem 1992 in den USA erschienenen, selbstbetitelten Debüt schnell an der Spitze des internationalen Latin-Rock. Der gewagte Mix aus lateinamerikanischen Rhythmen, Ska und Reggae fand großen Anklang, und die Single-Auskopplung "Melting Pot" wurde ein großer Erfolg.
Leider galt dies nicht für den europäischen Raum, wo das Album erst mit mehrjähriger Verspätung erschien - und wie viele Veröffentlichungen des Luaka-Bop-Labels mangels Marketing ohne viel Beachtung unterging. Mit dem momentanen Latin-Boom im US-Mainstream-Pop, mit Acts wie Jennifer Lopez oder Ricky Martin, erscheint das zweite King-Chango-Album "The Return of El Santo" zu einem überaus günstigen Zeitpunkt; die Chancen stehen also gut, daß diesmal auch bei uns der Durchbruch gelingt.
Das aktuelle Album besticht durch zwölf energiegeladene Tracks, die - auf südamerikanischen Tanzrhythmen aufbauend - mit gelungenen Arrangements, kraftvollen Bläsern, verspielten Samples und teils spanischem, teils englischem Gesang zu eingängigen bis poppigen Songs werden. Die auf dem Cover versprochene Vielseitigkeit kennt bei King Chango wirklich keine Grenzen; von Reggae ("What Politicians Say") über TripHop ("Lil Sister") bis zu traditioneller venezolanischer Musik ("Brujeria") wird so gut wie jedes Genre in den kulturellen Schmelztiegel geworfen.
Alles in allem ist "The Return of El Santo" ein gelungenes, fröhliches und kurzweiliges Album, das einen ungewohnten Mix aus Latin, Ska, Reggae, Punk und anderen Musikrichtungen bietet: teils besser, teils schlechter gelungen, insgesamt gesehen aber nicht nur für Tanzwütige durchaus empfehlenswert.
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