Dreamworks beglückt uns mit dem nächsten voll computeranimierten Langspielfilm, der durchaus auch für Erwachsene lustig sein könnte. Dem erfrischend guten Witz und den durchwegs gelungenen Animationen in "Shrek" steht nur leider eine eher schmächtige Story gegenüber.
In einem fernen Land, irgendwann im Mittelalter, und klarerweise in einer Parallelwelt, wo es Fabelwesen, Drachen und Oger gibt, lebt der große, dicke, stinkende Oger Shrek in einem abgelegenen Sumpf. Er ist eigentlich ein gutmütiger Kerl, aber die penetrante Abneigung und unbegründete Furcht der Menschen vor ihm hat ihn zu einem Eigenbrötler und Misanthropen gemacht.
Der kleinwüchsige Fürst Farquaad, der über das Gebiet herrscht, in dem auch Shreks Sumpf liegt, hat einen verhängnisvollen Einfall: Er kauft zwecks Verbannung alle Fabelwesen im Fürstentum. Da schleppt der alte Gepetto seinen Pinocchio zum Verkaufsstand; Zwerge, Feen, Däumlinge und Hexen werden genauso verscherbelt wie sprechende Tiere - so z. B. der Esel Lord. Als diesem die Flucht gelingt, trifft er unverhofft auf Shrek, und langsam entsteht eine Freunschaft.
Noch in derselben Nacht wird Shrek von merkwürdigen Geräuschen rund um sein Moorhäuschen geweckt. Ein Blick ins Freie läßt seine Welt zusammenbrechen: Der gute Fürst Farquaad hat die zusammengekauften Fabelwesen nämlich allesamt in seinen Sumpf verbannt. Aus Shreks friedlicher Eremitage ist ein Flüchtlingslager für magisches Gesindel geworden. Das paßt dem grünen Riesen natürlich überhaupt nicht; also sucht er den Fürsten auf, um zu protestieren. Der aber will Shrek den Sumpf erst dann wieder allein überlassen, wenn er seine Auserwählte, die hübsche Prinzessin Fiona, aus einem verwunschenen Schloß befreit. Shrek zieht mit Lord los, um die Aufgabe zu erfüllen...
Ein bißchen Romantik, eine Menge schräger, oft recht zweideutiger Witze, eine ausreichend konsequente Abgrenzung zum Disney-Singsang und liebevoll gepixelte Computer-Videosequenzen - das sind die Stärken dieses Films. Die Märchenstory ist eher unaufregend. Und bei aller Güte ist die internationale Begeisterung, die soweit reichte, daß "Shrek" sogar als potentieller Sieger in Cannes gehandelt wurde, doch etwas überzogen.
In der deutschen Fassung bekommt man übrigens statt der groß besetzten Originalstimmen der Hauptfiguren - es sprechen u. a. Mike Myers, Eddie Murphy, Cameron Diaz, John Lithgow und der coolste Franzosenschauspieler, Vincent Cassel - nur irgendwelche Schmalspurpiefkes (Sascha Hehn, Esther Schweins und ein paar noch größere Nullnummern) serviert - welch ein Verlust!
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