Ein Trupp Marines macht sich auf den Weg, um in einer geheimen Forschungsstation der Regierung nach dem Rechten zu sehen. Und damit erwartet den Spieler in "Extermination" ein wahrer Horrortrip; allerdings nicht immer so, wie sich die Designer das vielleicht gedacht haben.
Jeder Mensch, der auch nur eine funktionierende Gehirnzelle hat, kann schon nach knapp zwei Sekunden erahnen, wie das Spiel weitergeht. Die Marines kommen an und finden raus, daß jedes Mitglied der Station entweder tot, verschollen oder gar ein grauslicher Mutant ist. Ebenso logisch ist, daß ein voll ausgebildeter Haufen Marines gegen lahmarschige Mutantenwesen keine Chance hat und langsam einer nach dem anderen draufgeht. So übernimmt der Spieler die Kontrolle über Dennis Riley, ein Mitglied von besagtem Marine-Trupp. Es stellt sich heraus, daß die Basis von einem außer Kontrolle geratenen, mutierten Bakterium heimgesucht wird, das die Leute in Zombies verwandelt. Dieses originelle, schon fast einzigartige und noch nie dagewesene Mysterium gilt es nun zu lösen, bevor man selbst an der Folgen der Infektion abkratzt.
Das Highlight von "Extermination" ist schnell gefunden, aber leider fast ebensoschnell wieder vergessen. Die 3D-Graphik des Games ist mitunter ziemlich beeindruckend. Die Figuren sind sehr detailliert dargestellt und flüssig animiert. Der Höhepunkt wären sicherlich die wunderschönen 3D-Hintergründe und Räumlichkeiten des Spieles, die zu Beginn - zusammen mit dem passenden Sound - eine recht spannende Atmosphäre aufkommen lassen. Leider stellt man nach knapp einer Stunde fest, daß sich da nicht wirklich was ändert. Es scheint, als würde man dauernd durch olivgrüne oder braune Korridore laufen.
Im Gegensatz zu anderen Spielen dieser Art ("Resident Evil" in jeglicher Inkarnation, "Silent Hill" oder das ehrwürdige "Enemy Zero" für den Saturn) leidet "Extermination" an zwei großen Mankos. Die Story ist ungefähr so interessant wie der Bridge-Kanal im amerikanischen Kabelfernsehen. Das lahme Set-up wäre zwar noch zu verschmerzen, doch das fast vollständige Fehlen von Handlungssträngen im Spiel macht "Extermination" ziemlich mühsam. Das zweite Problem teilt es sich mit vielen anderen Computer- bzw. Videospielen: Die Dialoge und das Voice-Acting liegen qualitativ knapp unter den Teletubbies und ungefähr eine halbe Stufe über dem Musikantenstadl.
Den Todesstoß versetzen "Extermination" eine schwachsinnige Steuerung, geisteskranke Kamerawinkel und - als Special-Guest-Stars - die wohl dümmsten Monster aller Zeiten. Solange man nämlich nicht beinahe in sie hineinkracht, lassen sie einen in Ruhe. Das mag ja ganz angenehm sein, wenn man einen oder seinen Komplex erkunden will, doch in einem Actionspiel ist es eher mühsam, erst einen Frontalzusammenstoß mit einem Gegner riskieren zu müssen, bevor sich etwas tut.
Wer wirklich verzweifelt auf der Jagd nach einem Survival-Horror-Spiel ist, kann sich "Extermination" allein wegen der guten Graphik einmal reinziehen. Alle anderen sollten um dieses weitere "Highlight" im PS2-Line-up einen weiten, weiten Bogen machen.
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