Schnarchnase, sei wachsam: Bei "Startup", dem neuesten Film über das Internet, läßt sich´s gut einnicken.
Milo (Ryan Phillippe) ist besonders gut dabei, mit seinem Fingern im Code zu wühlen. Er ist sozusagen ein Computergenie. Mit seinen Freunden will er in der Garage ein Startup-Unternehmen gründen. Seine Freundin Alice (Claire Forlani) sorgt für reichlich Cola und Kartoffelchips, damit die Tastaturfinger immer gut geölt sind. Bevor er aber seine Firma gründen kann, wirbt ihn der Software-Multi Gary Winston (Tim Robbins) ab - Milo soll für sein Unternehmen NURV die Software für ein weltumspannendes Multimedia-Satellitennetz fertigschreiben - in Rekordzeit, versteht sich.
Milo zieht also mit Freundin in den Norden und fängt an, für NURV zu arbeiten. Der charmismatische Winston, der sich selbst dauernd mit Kartoffelchips vollstopft, zaubert immer wieder wie aus dem Nichts neue, hervorragende Codezeilen (Software-Komponenten) aus dem Ärmel, mit denen Milo arbeiten soll. Irgendwann kommt Milo das verdächtig vor. Er stellt Nachforschungen an und entdeckt, daß Winston den Code von jungen, vielversprechenden Programmierern stehlen läßt, die in ihren Garagen in die Tastaturen hämmern, um ihre Startup-Unternehmen zu gründen und die Welt mit guter, frei erhältlicher Software zu beglücken. Milos bester Freund fällt auch den Schergen von NURV zum Opfer - er wird totgeschlagen, und Milo bekommt seine Software zur Weiterverarbeitung. Das kann natürlich nicht angehen, also plant Milo mit seiner Kollegin Lisa (Rachael Leigh Cook) einen Coup, um Winston als Betrüger, Verbrecher und Mörder zu entlarven. Milo weiß aber nicht, daß sowohl Lisa als auch Alice von Winston gekauft sind. Es wird eng für Milo: Wird er es schaffen, Winston zu entlarven?
Glauben Sie dem Kritiker: Sie wollen es nicht wissen. Dieser Film kommt nicht nur mindestens ein Jahr zu spät (ein kurzer Blick auf die Börsenkurse wird das bestätigen), er ist auch zum Einschlafen langweilig und unspektakulär. Damit ist er natürlich überaus realistisch: Es gibt nämlich nichts Uncooleres und Langweiligeres als die Arbeit am Computer, schon gar nicht, wenn es um den Programmiererberuf geht. Der einzige Lichtblick in diesem Film ist Tim Robbins als schleimiger, vernerdeter Software-Magnat, aber er steht angesichts des sedativen Plots auf verlorenem Posten.
Internet? Geh´ bitte, hört mir bloß auf damit.
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