"The Dukes of Hazzard II: Daisy Dukes It Out" ist ein mäßig interessantes und motivierendes Rennspiel im Stile von "Driver". Gegen das große Vorbild zeigt man sich hier aber völlig chancenlos.
Vor allem älteren Semestern in der großen Spielergemeinde wird die Fernsehserie "Ein Duke kommt selten allein", die als Anregung für dieses Game diente, möglicherweise ein Begriff sein. In "The Dukes of Hazzard II" trifft man nicht nur auf die beiden Hauptdarsteller der Serie, die beiden Brüder Bo und Lee Duke - ebenfalls mit von der Partie sind ihr Onkel Jesse, der gierige Boss Hogg, die beiden etwas vertrottelten Sheriffs sowie Daisy, die hübsche Cousine der Dukes.
Die Story des Spiels ist genauso seicht und "einfallsreich" wie die der gleichnamigen TV-Episoden. Die hübsche Daisy wird Opfer einer Verschwörung, die von ihrer Konkurrentin Missy Law ausgeheckt und in die Tat umgesetzt wird. Der Spieler wird nun mit der Aufgabe betraut, die Geschichte aufzudecken, das Mädchen zu retten und die böse, durchtriebene Missy ihrer gerechten Strafe zuzuführen, nämlich einem Leben hinter schwedischen Gardinen.
Um diese Aufgabe zu lösen, muß man u. a. Briefe austragen, Ersatzteile für ein Motorrad besorgen, ein Rennen gewinnen und gegen die "Mean Green Machine" antreten, wobei man bei all diesen Missionen immer den Sheriff und seinen Gehilfen Amos (ausgesprochen hat dieser Name eine sehr große Ähnlichkeit mit dem Wort Anus) im Nacken hat, die immer wieder versuchen, den Spieler von der Straße zu drängen, um ihn sodann verhaften zu können.
Eine der witzigsten Missionen ist die, in der man mit Onkel Jesses Truck zum Abschleppdienst fahren soll, um die Fahrzeuge der Dukes zurückzuholen. Während der Fahrt muß man immer wieder nach Ölkannen Ausschau halten, da der altersschwache Lastwagen sonst stehenbleibt und man die Mission nicht beenden kann.
Neben "Play Mission" gibt es im Spiel noch zwei weitere Modi, nämlich "Joyride" und natürlich den 2-Spieler-Modus. Bei ersterem handelt es sich um eine reine Vergnügungsfahrt durch Hazzard County, ohne daß man sich Gedanken um irgendwelche Missionsziele oder Zeitvorgaben machen muß; in zweiterem geht es dann doch schon um einiges rustikaler zu. Hier kann man neben zwei verschiedenen Rennen auch ein Demolition Derby auswählen. Wie der Name schon erahnen läßt, geht es in diesem Spiel darum, das Fahrzeug des Gegners entweder total zu verschrotten oder ihn mitsamt seinem Auto vom Kurs abzubringen. Ebenfalls recht amüsant ist das Spiel "Run the Jug", bei dem die beiden Kontrahenten um einen Bierkrug kämpfen (damals, Anfang der Achtziger, hielt man sich nicht allzusehr an den Grundsatz "Don´t drink and drive").
An sich wäre das Spiel ja ein recht netter Zeitvertreib, wenn es nicht einen wirklich schwerwiegenden Fehler hätte: die Graphik. Nicht nur, daß das jeweilige Fahrzeug wie ein Matchbox-Auto aussieht und sich auch dementsprechend fährt; viel störender wirkt sich der späte Bildaufbau aus, da zeitweise ganze Berge erst im letzten Augenblick auf den Bildschirm poppen. Die mangelnde Kontrolle über den Wagen fällt da schon gar nicht mehr wirklich auf; vielleicht waren die Programmierer auch der Meinung, daß sowas bei einem Funracer einfach dazugehört. Erfreulich ist jedoch die musikalische Spieluntermalung - die nichtssagenden Country-Klänge passen hervorragend zur tristen und abwechslungslosen Landschaft.
Die wirklichen Highlights des Spieles sind die animierten Zwischensequenzen. Das liegt nicht zuletzt daran, daß die Sprachausgabe nicht synchronisiert wurde (ein Lob an die Faulheit der Programmierer!), und der total unverständliche Südstaaten-Kauderwelsch schon aufgrund seiner Melodie einfach gute Laune erzeugt.
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