Der weltberühmte Cellist Yo-Yo Ma setzte sich mit amerikanischen Country-Musikern ins Studio - und produzierte mit "Appalachian Journey" eine beachtliche Kompilation, die zu einer musikalischen Reise einlädt.
Yo-Yo Ma gibt seinen guten Namen diesmal für die Promotion einer äußerst ungewöhnlichen CD her. Der Cellist versucht - gemeinsam mit den vor allem in den USA bekannten Musikern Mark O´Connor und Edgar Meyer - Nicht-Amerikanern ein Genre zu vermitteln, das vielen Klassik-Fans ansonsten als uninteressant erscheinen würde. Und tatsächlich gelingt es den Vereinigten Staaten, die wegen ihrer relativ kurzen Geschichte nicht besonders viel Musikkultur vorzuweisen haben, mit "Appalachian Journey" zu punkten.
Bluegrass ist eine Art US-Volksmusik, die aus meist "banalen" Elementen besteht, doch vor allem als Hintergrundmusik recht angenehm anzuhören ist. Doch die Protagonisten dieser Aufnahme (der hervorragende Geiger O´Connor und der Bassist Meyer) haben diesen zutiefst amerikanischen Musikstil in so edle Arrangements verpackt, daß die Nummern fast wie klassische Streichertrios klingen.
Im Beiheft werden die vorgestellten Kompositionen (sowie deren Arrangements) mit volksmusikartigen Werken von Dvorak ("Slawische Tänze"), Bartók oder Kodály verglichen. Dieser Vergleich ist absolut unangebracht, da schon ein Takt der "Slawischen Tänze" weit mehr Gehalt hat als eine ganze Nummer auf diesem Tonträger. Trotzdem gebührt O´Connor und Meyer für ihre beachtliche "Veredelungs"-Leistung ein Preis. Die Wertung bezieht sich daher auch nicht auf die Interpretation, sondern auf den trotz allem eher geringen Repertoirewert der Stücke. "Appalachian Journey" ist zwar durchaus hörenswert - ob die CD aber auch für ein wiederholtes Einlegen taugt, sei dahingestellt.
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