Wie die Gebrüder Young einmal sagten: "Wir wollen und wir können nichts anderes." So scheint das Erfolgsprinzip der schottisch-australischen Rock-Dinosaurier zu lauten - und genauso präsentiert sich auch ihr neuestes Album "Stiff Upper Lip".
Seit ihrem Durchbruch mit dem letzten Album des mittlerweile am Alkohol verstorbenen Sängers Bon Scott, "Highway to Hell" (1979), haben sich die Dinge für AC/DC in vielerlei Hinsicht geändert. 1980 sprang der aus der Arbeiterklasse stammende Brian Johnson ein, dessen krächzender Gesangsstil und aktive Bühnenperformance markant für die ganze Band wurden. Das daraufhin aufgenommene Album "Back in Black" war zwar durchaus erfolgreich, danach wurde es jedoch längere Zeit still um die Gitarrenhelden. Als Erfolgsproduzent Rick Rubin das 95er-Album "Ballbreaker" verhunzte, mußten weitere fünf Jahre ins Land ziehen, bis AC/DC wieder zu dem fanden, was sie einmal waren - eine trockene Mischung aus Hardrock, Blues, Boogie und Rock´n´Roll.
Malcolm Young, Gitarrist und Kopf der Band, schafft es auch auf dem aktuellen Werk, seine typisch lässigen Riffs unterzubringen. Der eigentliche Star der Gruppe ist allerdings Angus, sein Bruder. Bekannt für seine Schuluniform und seine hyperaktiven Bühnenshows, trägt er einen großen Teil zum Charme der Truppe bei. (Auf dem Cover von "Stiff Upper Lip" ist er in typischer Pose als Bronzefigur verewigt.) Komplettiert werden AC/DC durch den zurückgekehrten Phil Rudd am Schlagzeug und Cliff Williams am Baß. Diesmal hat George, der ältere Bruder von Angus und Malcolm Young, wieder die Produktion der Platte übernommen, nachdem er schon Alben wie "High Voltage", "Powerage" oder "Blow Up Your Video" produzierte und offenbar eine enge Bindung zur Band hält.
"Stiff Upper Lip" ist das sechzehnte Album der Aussie-Rocker - und es kommt in allerbester (vorausgesetzt, man mag sowas) AC/DC-Tradition daher. In musikalischer Hinsicht hat sich absolut nichts verändert, nur die peinlichen Klischeetexte der Gebrüder Young fallen störend auf. Was soll man sonst dazu sagen? Solide Nummern für Fans, allerdings wird den Herren wohl nie ein zweites "Back in Black" gelingen.
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