Die himmelschreiend witzige und politisch total unkorrekte Komödie "Torrente" konfrontiert das ahnungslose deutschsprachige Publikum mit Spaniens Antwort auf Derrick und Dirty Harry. Geschieht uns recht.
Torrente ist ein spanischer Cop - dickleibig, fetthaarig, versoffen und korrupt bis in die Knochen. Er lebt mit seinem gelähmten Vater in einer Bruchbude und schickt den alten Herrn zum Betteln ans nächste Eck, um ihm abends die Kohle abzuknöpfen. Zwischendurch säuft und kokst sich Torrente die Birne voll, schlägt kleine Pusher zusammen, furzt, rülpst, gibt rassistisches Gedankengut von sich und faselt von besseren Zeiten...
Als die neuen Nachbarn einziehen, hat es unser guter Mann sofort auf die immer geile Fischverkäuferin von nebenan abgesehen. Er freundet sich mit dem Cousin der Dame an, weil er hofft, so leichter zum Schuß zu kommen. Was folgt, ist eine der derbsten und schwärzesten Komödien aller Zeiten, Motto: "Bad Lieutenant meets Street Trash".
Wenn zu guter Letzt Torrente - zusammen mit dem Oberdeppen von Cousin und seinen nicht minder vertrottelten Freunden - sich einbildet, ein Drogensyndikat in die Knie zwingen zu müssen, eskaliert die Handlung im anarchistischen Chaos aus Slapstick-Verfolgungsjagden, verrosteten Bleispritzen und fehlgezündeten Bomben, aufgelockert durch brutale Scherzchen wie z. B die Szene, in der jemandem ein Korkenzieher in die Kniescheibe gebohrt wird.
Der Film von Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Santiago Segura, der schon in Alex de la Iglesias "Day of the Beast" als Heavy-Metal-Prolo eine Kostprobe seines Könnens lieferte, ist in Spanien längst Kult; jetzt haben auch wir Österreicher endlich die Chance, die Qualitäten dieses Werkes schätzen zu lernen. In diesem Sinne: Mahlzeit!
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