Angela Gheorghiu, deren Karriere mit ihrem Sieg beim Wiener Belvedere-Opernwettbewerb begann, hat sich zu einer der bedeutendsten Sopranistinnen der Opernszene herausgemausert. Ihre Interpretation von Verdis "Heldinnen"-Partien zeigt, warum sie diesen Ruf verdient hat.
Die attraktive Rumänin Gheorghiu hat mit Sir Georg Solti ihren Mentor gefunden, der ihr den steilen Aufstieg nach oben ermöglichte. Ihren Durchbruch erlebte sie 1994 mit der Premiere von "La Traviata" in der Londoner Covent Garden Opera. Danach schwebte sie zeitweise in großer Gefahr, verheizt zu werden; gelegentlich waren bereits echte Verschleißerscheinungen in ihrer Stimme zu hören.
Doch zum Glück dürfte die begabte Sopranistin diesen Einbruch überwunden haben - die vorliegende Aufnahme, erschienen unter dem Titel "Verdi Heroines", ist der beste Beweis dafür. Angela Gheorghius Stimme klingt hier jugendlich frisch, und wie immer hat die Künstlerin auch eine klare Diktion. In neun Nummern führt sie durch die wichtigsten Sopranpartien Verdis - von der Koloraturpartie der Gilda ("Rigoletto") über die lyrische Desdemona ("Otello") bis hin zur fast hochdramatischen "Aida". In keiner der Partien bleibt sie etwas schuldig; jede Nummer ist vom ersten bis zum letzten Takt absolut hörenswert.
Luxuriös ist auch die Begleitung durch das Mailänder Orchester mit dem Stardirigenten Riccardo Chailly. Obwohl dynamisch im Orchesterklang nicht unbedingt sehr ausgeprägt, gelingt es dem Maestro trotzdem, seine eigene persönliche Note einfließen zu lassen. Alles in allem ist "Verdi Heroines" also eine CD, die man nicht versäumen sollte.
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