Valery Gergiev ist einer der wenigen Dirigenten der heutigen Zeit, die die Bezeichnung "charismatisch" verdienen. Gemeinsam mit dem französischen Pianisten Jean-Yves Thibaudet und den Rotterdamer Philharmonikern hat er zwei der schönsten romantischen Klavierkonzerte aufgenommen.
Besonders ungewöhnlich bei dieser Neuaufnahme ist die Zusammenstellung: Meist wird das Griegsche Klavierkonzert ja mit dem von Robert Schumann gekoppelt, hier jedoch mit Chopin. Aber genau das ist auch einer der interessanten Aspekte der vorliegenden CD. Beide Konzerte sind Werke, bei denen sich sowohl Dirigent als auch Solist im Klang "baden" können.
Besonders ungewöhnlich bei dieser Neuaufnahme ist die Zusammenstellung: Meist wird das Griegsche Klavierkonzert ja mit dem von Robert Schumann gekoppelt, hier jedoch mit Chopin. Aber genau das ist auch einer der interessanten Aspekte der vorliegenden CD. Beide Konzerte sind Werke, bei denen sich sowohl Dirigent als auch Solist im Klang "baden" können.
Bei Valery Gergiev sind solche Klangorgien am besten aufgehoben. Der Russe ist als klangsinnlicher Dirigent bekannt, vergißt aber bei allem Aufgehen in der Musik nie, daß er einen Solisten zu begleiten hat; seine persönliche Note bleibt dabei trotzdem erhalten.
Jean-Yves Thibaudet ist schon ein paar Mal in Wien als Liedbegleiter aufgetreten. Hier wird er selbst einmal begleitet - und kostet jede Nuance, Pointe und Verzierung der romantischen Meisterstücke aus. Meisterhaft setzt er seine Rubati, die der Dirigent hochsensibel mitgeht. Thibaudet erweist sich also wieder einmal als Meisterpianist höchsten Ranges (obwohl sich der Autor dieser Zeilen noch ein bißchen mehr perlendes Spiel mit schwebendem Klang gewünscht hätte).
Jedenfalls ist diese Aufnahme absolut besitzens- und hörenswert. Gergiev ist wahrscheinlich einer der meistbeschäftigten Dirigenten heutzutage; er sollte aufpassen, daß er sich nicht allzusehr verheizen läßt. Diese Gefahr ist bei ihm sehr akut - und gerade um diesen Dirigenten wäre es jammerschade.
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