Aaron Copland ist einer der Fixsterne am US-Komponistenhimmel - doch das klingt leider nach mehr, als es in Wahrheit ist. Eine neue CD mit einigen seiner Werke hinterläßt gemischte Gefühle.
Man muß es wieder einmal feststellen: Coplands Werke sind zwar in einem Konzert als Beginn oder mittlerer Programmpunkt durchaus anhörbar, wirken allein auf einer CD jedoch fast unerträglich in ihrer zeitweisen Banalität. Wenigstens gelingt Michael Tilson Thomas die Ehrenrettung des Komponisten.
Leonard Bernstein, Aaron Copland und der damals junge Thomas waren Mitglieder einer Art Musikerkreis in den USA. Obwohl unbestritten Bernstein der bisher größte aller amerikanischen Komponisten war, dirigierte er oft Werke Coplands. Diese Aufgabe hat jetzt offenbar Thomas übernommen, der sicher einer der begabtesten Dirigenten der Staaten ist.
"The Populist" wurde anläßlich des 100. Geburtstags Coplands veröffentlicht. Über die darauf enthaltenen Werke läßt sich viel oder auch gar nichts sagen: "Appalachian Spring" ist sicher das bekannteste und eine wahrhaft gelungene Naturschilderung; die Ballettmusiken zu "Billy the Kid" und "Rodeo" sind eher plakativ und mehr als uninteressant.
Abgesehen davon ist das Album vom San Francisco Symphony Orchestra blendend gespielt und von Thomas ebenso dirigiert, doch eine echte "Qualität" können die Musiker auch nicht herauskitzeln. Zum 100. Geburtstag ist das Erscheinen einer solchen Aufnahme sicher gerechtfertigt, echten Repertoirewert hat sie dennoch keinen.
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