Die unerwarteten Wendungen von "Die üblichen Verdächtigen", gepaart mit den verschiedenen Zeitlinien von "Pulp Fiction", ergeben Revolutions neues Agententhriller-Game "Cold Blood".
Das Spiel von den Machern der erfolgreichen "Baphomets Fluch"-Reihe ist in naher Zukunft in einem fiktiven Staat namens Volgia angesiedelt, der gerade seine Unabhängigkeit von Rußland erklärt hat. Der Spieler übernimmt die Rolle eines MI6-Agenten namens John Cord, der vom britischen Geheimdienst ausgesandt wird, um das Verschwinden eines amerikanischen Spions aufzuklären. Was als Routineauftrag in Geheimdienstkreisen beginnt, endet als Wettlauf um die Rettung der Menschheit.
John Cord ist eine Mischung aus James Bond und Tom "Mission Impossible" Cruise. Den Leerlauf und den Small talk (ohne den man hier leider nicht weiterkommt) hat er aus den alten Bond-Filmen geerbt, die "überragenden" Schieß- und Kampfkünste könnten hingegen von John Woo inszeniert sein.
Der Titel des Spiels ist sehr gut gewählt - denn wenn man nicht kaltblütig genug ist, legt man "Cold Blood" bestenfalls nach zehn Minuten wieder weg; bei hitzigeren Gemütern könnte sogar das eine oder andere Joypad dabei draufgehen. Wer jedoch über sehr gute Augen (die Kamera ist zeitweise viel zu weit weg vom Spielgeschehen) und eine Engelsgeduld (wegen der biblisch langen Ladezeiten) verfügt, der bekommt zwei CDs voll spannendem Agentenstoff im "Metal Gear Solid"-Format, allerdings ohne die charismatischen Charaktere des Vorbilds und mit deutlich weniger Action.
Erwähnenswert sind natürlich auch die zahlreichen unfairen Stellen sowie das Kampfsystem. Sollte der Spieler die Pistole auch einmal zum Schießen verwenden wollen, so ist nur zu hoffen, daß er vom "Instant Save Feature" (das bei diesem hohen Schwierigkeitsgrad sehr notwendig ist) häufig Gebrauch gemacht hat. Wer aber über all diese Nachteile hinwegsehen kann, wird von erstklassigen Rendersequenzen und einer wunderschönen Spielgraphik (tolle Lichteffekte und detaillierter Hintergrund) verwöhnt. Noch dazu verfügt das Game über knifflige, aber durchwegs logische Rätsel und eine ausgeklügelte Storyline.
Last but not least seien hier noch die gelungene Synchronisation und die gute Atmosphäre erwähnt. Dank dieser Eigenschaften ist es Revolution trotz der oben erwähnten Nachteile gelungen, einen guten spielbaren Film zu schaffen.
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