Nächste Runde für die PVC-Schlacht von 3DO: Bei "Army Men - Operation Meltdown" legt man sich als grüner Einzelkämpfer im besten Rambo-Stil mit ganzen Armeen von Feinden an. Dank mitgeliefertem Waffenarsenal kann man alle Gegner zum Dahinschmelzen bringen.
Noch nie zuvor stand die grüne Armee einer solchen Bedrohung gegenüber. Die braune Übermacht formiert sich an allen Grenzen und wartet nur darauf, in das Gebiet der grünen Nation einzudringen. Als einer der grünen Soldaten hat man die Mission, das Land von der bedrohlichen Präsenz des Gegners zu befreien und das Gleichgewicht zwischen grünem und braunem Territorium wiederherzustellen. So oder so ähnliche Schlachten haben sich wahrscheinlich früher in den meisten Sandkisten mit kleinen Airfix-Plastiksoldaten zugetragen. Dank 3DO, die das Prinzip der grünen und braunen PVC-Männchen schon letztes Jahr auf das mäßige Playstation-Spiel "Army Men 3D" umlegten, kann man jetzt wieder auf dem Schlachtfeld fürs grüne Vaterland kämpfen.
In "Tomb Raider"-Third-Person-Perspektive durchwandert man als grüner Soldat gegnerisches Gebiet, in dem es vor Feinden nur so wimmelt. Um sich seiner Haut zu erwehren, hat man natürlich ein riesiges Arsenal an verschiedensten Kriegsgeräten zur Hand: automatische Gewehre, Bazookas, Granaten, Mörser, Minen, Flammenwerfer - alles, was das Kämpferherz begehrt. So abwechslungreich die Waffen sind, die Aufträge gestalten sich dafür umso simpler. Meistens muß man nur das Ende des Levels erreichen und unterwegs alles zusammenschießen, was sich irgendwie bewegt.
Wie die meisten Spiele in der 3D-Action-Kategorie, hat "Army Men - Operation Meltdown" auch die üblichen Fehler. Die ziemlich dunkel gehaltene Grafik erinnert ein wenig an "Spec Ops" - zwar wunderbar flüssig, allerdings besteht die Umgebung aus ziemlich großen Pixeln, und Clipping-Fehler sind keine Seltenheit. Auch die Steuerung ist nicht das Gelbe vom Ei - man kann zwar in alle Richtungen Purzelbäume schlagen und Hechtsprünge hinter Deckungen wagen, aber dafür ist das Handling so ungenau, daß es fast unmöglich ist, sich kontrolliert durchs Kreuzfeuer zu bewegen und gezielte Schüsse abzugeben. Für Einsteiger, an die sich das Spiel offensichtlich richtet, ist der Schwierigkeitsgrad außerdem zu hoch angesetzt; schon die mittlere Stufe erfordert höchste Konzentration, um nicht alle paar Meter das Zeitliche zu segnen.
Trotz seiner Fehler macht das Spiel ein paar Runden lang Spaß, wird aber dann schnell langweilig. Ein wenig entschädigt der lustige Zwei-Spieler-Deathmatch-Modus, der aber ein paar Optionen mehr vertragen hätte und zu unübersichtlich geworden ist. Alles in allem ist das Game im Mittelfeld anzusiedeln; für Einsteiger oder Freunde dumpfer Action-Ballereien ist es durchaus empfehlenswert, anspruchsvollere Spieler sollten sich lieber "Syphon Filter 2" ansehen.
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