Rechtzeitig zum zehnten Todestag von Leonard Bernstein bringt die DG eine Fünf-CD-Box heraus, in der die "besten" und repräsentativsten Interpretationen des genialen Dirigenten enthalten sind. Im Lieferumfang befindet sich außerdem eine Zusatz-CD, die allein schon den Kauf lohnt.
Auf der Bonus-Scheibe ist endlich Mozarts G-Dur-Klavierkonzert KV 453 enthalten, das Bernstein selbst gespielt und dirigiert hat. Wer wie der Autor dieser Zeilen das Glück gehabt hat, dieses Werk live hören zu können, dem eröffnet sich beim Wiederhören nach knapp 20 Jahren der Mozart-Himmel. Eine schönere Interpretation kann man sich gar nicht vorstellen; vor allem der langsame Satz zeigt die einzigartige Partnerschaft zwischen Bernstein und den Wiener Philharmonikern. Hier löst ein solistisches Ereignis das nächste ab.
Doch auch die anderen fünf CDs dieser "Gedenk-Box" sind nicht zu verachten - angefangen von seinem letzten Konzert in Boston (Beethovens Siebente), über Beethovens Fünftes Klavierkonzert mit Zimermann und ein fulminantes Brahmssches Doppelkonzert mit Kremer und Maisky, bis hin zu Mahlers Fünfter Symphonie. Vor allem im Doppelkonzert wird hörbar, wie toll die Partnerschaft zwischen Dirigent und Orchester war. Das fällt umso stärker auf, wenn man sich an die schäbige Leistung eines Roger Norrington erinnert, der dieses Werk unlängst gänzlich verstümmelt hat.
Mozarts C-moll-Messe und ein amerikanisches Programm sind ebenfalls enthalten und dokumentieren Bernsteins große Vielseitigkeit. Zusammenfassend läßt sich also sagen, daß diese Box in jeden Bernstein-Altar gehört, was nicht zuletzt an ihrer recht attraktiven Aufmachung liegt.
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