Der böse Katzenimperator Viggo hat die Familien der Elitekämpfer "Fur Fighters" entführt. Die lassen sich das natürlich nicht gefallen und ziehen mit Hilfe des Geistes von Walroßgeneral Bristol in den Krieg, um der hinterlistigen Miezekatze und ihrem Konzern Viggo Industries das Fell über die Ohren zu ziehen. Und ganz nebenbei retten sie auch noch die Welt.
Mal ganz ehrlich: Wer hat nicht schon beim Anblick eines niedlichen Kuscheltiers mit großen Kulleraugen heimlich daran gedacht wie toll es jetzt wäre, dieses Ding in tausend kleine Fellstückchen zu zerfetzen? Oder wie wär´s mit einem Jagdausflug mit abgesägter Schrotflinte durch dieses verdammte "Teletubbies"-Land? Wen solche oder ähnliche Gelüste plagen, der sollte sich "Fur Fighters" von Bizarre Creations unbedingt genauer anschauen.
In diesem Game übernimmt man die Rolle eines Mitgliedes der Fur Fighters, einer Elitekampftruppe von Kuscheltieren. Mit dabei sind unter anderem das kecke französische Kätzchen Juliette, der grimmige Hund Rufus oder das geistig etwas angeschlagene Känguruh Bungalow. Die Aufgabe des Spiels ist es, die entführten Babies zu befreien und dem Kater Viggo und seinem Konzern den Hahn abzudrehen. Um das Spiel erfolgreich zu beenden, muß jedes Mitglied der Fur Fighters sein eigenes Kind retten, da der Nachwuchs natürlich wohlerzogen ist und mit Fremden nicht spricht. Der böse General ist ebenfalls nicht untätig und schickt alle seine Elitebären (die angezogen sind wie billige Privatdetektive) los, um die Fur Fighters aufzuhalten. Was dabei herauskommt, ist ein wildes Gemetzel durch 30 Levels mit so herrlichen Namen wie "Dino-Deco", "Space Station Meer" und "New Quack City".
Das Gameplay ist hervorragend, und man bewegt sich auch bei heftigster Action auf dem Bildschirm ruckelfrei durch die wunderschönen, Cartoon-artigen Szenerien in "Fur Fighters". Während des Spiels lassen sich alle möglichen Arten von Gegenständen einsammeln, die später im Spiel eingesetzt werden können. Es sind auch immer wieder - teilweise recht knifflige - Rätsel zu lösen, um Zugang zu neuen Bereichen zu erlangen. Hier steht General Bristol immer mit guten Tips zur Seite, die allerdings manchmal die Lösung des Rätsel zu offensichtlich machen.
Die Action von "Fur Fighters" ist stressig, aber niemals unfair. Die Gegner sind zeitweise von einer unheimlich guten AI beseelt, schlagen Haken, bringen sich mit Hechtrollen oder Radschlag (!) in Sicherheit und nehmen einen gekonnt ins Kreuzfeuer. Im wilden Kugelhagel gehen oft alle möglichen Dinge zu Bruch und sorgen für zusätzliches Chaos oder geben versteckte Items frei. Das einzige (kleine) Manko des Games ist, daß die Kamera in einigen wenigen Szenen etwas zu tief angesetzt ist und so keinen genauen Blick auf die Gegner erlaubt.
In den ruhigeren Momenten des Spiels sollte man sich kurz Zeit nehmen, um den Humor von "Fur Fighters" zu genießen. Überall im Spiel sind winzige Pointen versteckt. Ein Kino in New Quack City spielt beispielsweise den Film "A Thin Red Lion"; General Viggo hat einen winzigen, brillentragenden Menschen als Haustier, und ultrasüße Kaninchen werden von Querschlägern getroffen.
Der Mehrspieler-Modus, genannt "Fluff Match", ist bei solchen Spielen natürlich Pflicht. Auch hier bleibt "Fur Fighters" nichts schuldig. Zwar steht nur ein "Jeder-gegen-Jeden-Modus" zur Verfügung, doch der Fun-Faktor des Spiels schießt hier in ganz neue Dimensionen. Auch im Multiplayer-Modus sind die Level sehr schön gemacht und unterstützen die humorvolle Atmosphäre.
"Fur Fighters" zählt somit eindeutig zu den Top-Games für den Dreamcast und sollte ebenso wie "Soul Calibur", "RE: Code Veronica", "House of the Dead 2", "Chu Chu Rocket" und "Sonic Adventure" in keiner Spielesammlung fehlen. Auf dem Bereich der DC-Action-Shooter ist das Spiel trotz hochkarätiger Konkurrenz ("MDK 2", "Soul Reaver", "Millennium Soldiers") eindeutig die Nummer eins.
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