Das neue "Colony Wars" begeistert mit guter Grafik, tollen Effekten und einfachster Steuerung. Story und Dialoge allerdings entsprangen dem Gehirn eines kindlichen "Star Wars"-Nerds.
Psygnosis bringt zwar am laufenden Band neue Games heraus - aber die Zeiten, als die britische Spieleschmiede für die absoluten Top-Titel auf Playstation verantwortlich zeichnete, scheinen vorbei zu sein. Eine Ausnahme in dieser besorgniserregenden Entwicklung bildet das neue "Colony Wars"-Spiel "Red Sun". Held Valdemar (wer ist bloß auf diesen dämlichen Namen gekommen?!) begibt sich nach harten Zeiten - von denen er im Vorspann erzählt - wieder in den Dienst der Rebellion, um gegen die interplanetare Navy anzutreten. Er wird in seinen Träumen von einem geheimnisvollen Admiral heimgesucht, der nach und nach Details aus Valdemars Vergangenheit als Geheimagent durchsickern läßt - aber das Zusammenfassen der Story lassen wir lieber, schließlich ist auch die Erzähllogik im Spiel recht schwer nachzuvollziehen.
Jedenfalls erhält Valdemar von der Rebellion diverse Missionen aufgetragen. Erfüllt er (bzw. der Spieler) sie, gibt es reichlich Bezahlung, und neue Missionen werden entsperrt. Mit den verdienten Credits aus jeder Mission lassen sich neue Raumschiffe und passende Waffen-Add-ons einkaufen. Im Verlauf der Handlung - die sich mit Fortschreiten der Missionsbewältigung nach und nach aufbaut, aber ihren eigentlichen Inhalt gekonnt zu verbergen weiß - bekommt Valdemar Unterstützung von einer "flotten Weltraumbiene" ("Nenn mich Diva!"), die später bei manchen Missionen dabei ist. Aber was insgesamt in diesem Krieg der Sterne vor sich geht - und was das neue Wunder-Raumschiff "Red Sun" damit zu tun hat - das erfährt man nur ansatzweise. Die Story bleibt - zumindest während der ersten zehn Missionen (weiter sind wir noch nicht) - ziemlich zerfleddert und undurchsichtig. Und die Dialoge, die die Handlung vorantreiben sollen, sind denn auch recht sinnleer und verwirrend. Außerdem reden die Leute - allen voran Valdemar - ungefähr so wie Dialogschreiber, die eigentlich lieber Kaufhausansagen produzieren sollten. Trotzdem hat man sich redlich Mühe gegeben, das Weltraumkampfspiel in eine "epische" Story voller Geheimnisse einzubauen.
Der Rest des Games bietet Spielspaß pur. Mit dem Raumschiff geht´s über Planetenoberflächen und durch orbitale Laserschlachten. Piratenschiffe und Navy-Flotten werden aufgerieben, der Weltraumpolizei wird aus dem Weg geflogen, Flüchtlinge, Ladegut etc. werden geschützt. Nicht nur die Videosequenzen zwischendurch sind ein Augenschmaus - generell ist das Spiel graphisch total überzeugend gelungen. Auch die Aufgaben sind nicht allzu schwer zu bewerkstelligen, sodaß man immer rechtzeitig weiterkommt, bevor sich Langeweile breitmachen kann. Nicht ganz so gut wie "Star Wars - Rogue Squadron", aber fast.
Zur Zeit liegen noch keine Kommentare vor.
|