Neben Madonna, Travis, Fatboy Slim und R.E.M. steuern noch ein paar andere, nicht ganz unbekannte Bands und Sänger Songs für die Benefiz-Compilation "Mantra Mix" bei, mit deren Kauf man im Exil lebende tibetanische Flüchtlinge unterstützt.
Jahrhunderte vom Rest der Welt isoliert, hat die nach buddhistischen Grundsätzen wie Mitgefühl, Toleranz, Vernunft und Vermeidung von Gewalt lebende, einzigartige Kultur Tibets mit ihrem spirituellen Führer, dem Dalai Lama, heute mit dem diktatorischen chinesischen Regime gegen den Verlust seiner Identität zu kämpfen. Die flüchtenden Tibetaner enden meist ohne Aussicht auf eine Besserung ihrer Situation in ärmlichen Verhältnissen in Indien und Nepal.
"Mantra Mix", die Doppel-CD-Benefiz-Compilation der "Foundation for the Preservation of the Mahayana Tradition" (FPMT), versucht auf das Schicksal der unterdrückten Tibetaner aufmerksam zu machen. Mit dem Kauf der CD unterstützt man besagte FPMT, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die über 120.000 im Exil lebenden tibetanischen Flüchtlinge mit Wasser, Schlafplätzen und Ausbildung zu versorgen.
Erfahrungsgemäß bieten Benefiz-Compilations meist bis auf ein paar wenige ganz gute Tracks nicht mehr als die gute Absicht, die dahinter steht. Im Fall von "Mantra Mix" hat man - bis auf einige Ausrutscher - allerdings eine ganz passable Auswahl von 16 Tracks aus Alternative-Pop/Rock-Songs und ruhigeren Elektroniknummern von TripHop bis Big Beat getroffen. Laut Booklet wurden die Tracks sogar ausgewählt, weil sie "positive Elemente in sich vereinen" und selbst kleine Mantras in sich tragen...
Wie auch immer - als wirklich gelungene Raritäten stellen sich Kula Shakers "Tattva" im "Lucky 13 Mix" sowie "The Connection" von Travis, das ansonsten nur als B-Side auf der ausschließlich in England veröffentlichen "Coming Around"-Single zu haben ist, heraus. Auch die zwar nicht mehr ganz frischen, trotzdem aber noch ganz guten Nummern von Massive Attack, den Chemical Brothers, den Propellerheads, Ben Harper sowie Suede kann man zum besseren Teil der Compilation zählen.
Die großartig angepriesenen, bisher unveröffentlichten Tracks "Ain´t Got So Far to Go" von David Byrne und der Massive/DB-Mix von Peter Gabriels "Games Without Frontiers" wären besser unbekannt geblieben; Madonna und Sinéad O´Connor hätten auch nicht unbedingt ihren Beitrag leisten müssen.
Die zweite CD der Compilation beinhaltet ein Gebet des Dalai Lama sowie neun dubiose experimentelle Elektroniknummern von Philip Glass, Sacred Sound System oder Chris Hinze und Junkie XL, die sich allesamt als ziemlich langweilig herausstellen. Auf dem zusätzlich enthaltenen "Enhanced"-Teil kann man Kontaktinformationen zu tibetanischen Hilfsorganisationen abrufen und eine ausgedehnte Rede des Dalai Lama begutachten.
Mit "Mantra Mix" ist der FPMT eine ganz nette Compilation gelungen, die sich im besseren Mittelfeld ansiedelt. Neben ein paar gelungenen Raritäten kann das Album leider nur altbekanntes und uninteressantes Material aufweisen. Aber wenigstens unterstützt man mit dem Kauf einen guten Zweck...
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