Selbstverständlich kommt Wes Cravens Version von "Dracula" nicht ohne einen dementsprechend harten Soundtrack aus. Allerdings kann dieser, trotz einer Versammlung der üblichen Verdächtigen, nicht wirklich überzeugen.
Die Hintergrundgeschichte des Films ist auch in Wes "Scream" Cravens Neuauflage des Klassikers von Bram Stoker immer noch dieselbe: Wieder einmal packt Abraham Van Helsing, unterstützt von Vampirjäger-Lehrling Simon, seine sieben Sachen und macht sich auf den Weg von London nach New Orleans, um dem blutsaugenden Grafen einen Holzpflock zwischen die Rippen zu treiben - bedroht dieser doch Van Helsings Tochter Mary.
Wie alle anderen Teenie-Schocker und Hollywood-Horror-Streifen der letzten Zeit kommt natürlich auch der zu "Dracula 2000" gehörige Soundtrack nicht ohne die üblichen Vertreter des Metal- und Alternative-Rock-Genres aus. Zu Pantera, Monster Magnet, Slayer, Marilyn Manson (der die auf seinem Label Posthuman gesignte Band Godhead auf "Break You Down" unterstützt) und Powerman 5000 gesellen sich einige Newcomer und eine ganze Reihe unbekannter Bands.
Die 15 Tracks sind zwar, wie von den Interpreten erwartet, durchwegs kraftvoll und aggressiv ausgefallen; bieten aber so gut wie keine Abwechslung, da alle Songs ähnlich aufgebaut sind und sich die weniger bekannten Bands nicht gerade durch Eigenständigkeit auszeichnen. So könnte Endos "Malice" genau so gut von Rage Against The Machine stammen; Half Cocked hingegen nehmen deutliche Anleihen bei Guns´n´Roses.
Vom eintönigen Rest des Albums können sich nur ein paar Nummern einigermaßen abheben: "Avoid the Light" von Pantera, das mit einem stimmungsvollen Akustikgitarre-Teil beginnt, bevor der Song in die gewohnt aggressiven Riffs mündet; System Of A Down mit einer Coverversion des aus dem Jahre 1983 stammenden Electro-Pop-Hits "Metro" der Gruppe Berlin; die Newcomer Taproot mit der düsteren Nummer "Day By Day"; und Linkin Park, die mit ihrer ersten Single "One Step Closer" gerade die Charts hinaufklettern.
Da Soundtracks, die die härtere Fraktion bedienen, momentan alles andere als Mangelware sind, hat der "Dracula 2000"-Soundtrack mit zahlreicher Konkurrenz zu kämpfen und kann sich gegen diese nicht wirklich behaupten. Genau wie ein Großteil seiner Konkurrenten bietet er zu wenig abwechslungsreiche und vor allem exklusive Songs, die nicht schon auf anderen Soundtracks oder Compilations zu haben sind. Auch egal - der nächste "Scream"-Klon samt Soundtrack läßt bestimmt nicht lange auf sich warten.
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