Wenn sich zwei der besten Musiker und eines der besten mitteleuropäischen Orchester treffen, ist eine Sternstunde vorprogrammiert. Claudio Arrau und Sir Colin Davis haben gemeinsam mit der Staatskapelle Dresden eine der hervorragendsten Aufnahmen der letzten beiden Klavierkonzerte von Beethoven geschaffen.
Beethovens Klavierkonzerte auf Tonträgern füllen in den diversen Katalogen viele Seiten, wobei es viele gute Aufnahmen davon gibt. Der leider schon verstorbene chilenische Pianist Claudio Arrau hat gemeinsam mit Sir Colin Davis bei der Philips einen Beethoven-Zyklus eingespielt, und diese Aufnahme - eine der besten auf dem Markt - ist jetzt zum 50jährigen Jubiläum der Plattenfirma in einer Sonderserie erschienen.
Mit der vorliegenden CD wurde natürlich auch der Qualitätsmaßstab für alle künftigen Produktionen sehr hoch gelegt. Wenn ein Meisterpianist wie Claudio Arrau mit seinem samtig-weichen und dennoch immer transparenten und perlenden Anschlag beeindruckt, weiß man erst, wie schön die Klavierkonzerte klingen können... Phantastisch, wie er jede Betonung und jedes Rubato plaziert, wie er Melodiebögen und Kantilenen mit den Fingern mehr singt als spielt. Das beste Beispiel ist hier die Sequenz im Finalsatz des fünften Klavierkonzertes; daneben verblassen sämtliche nur noch outriert und langweilig klingenden Originalklang-Einspielungen.
Sir Colin Davis ist Arrau ein mindestens ebenbürtiger Begleiter. Oder mehr noch: Er erzeugt mit den großartigen Dresdner Musikern ein symphonisches Erlebnis und beweist, daß Beethovens Absicht für den Orchesterpart eher Eigenständigkeit war als bloße Begleitung. Davis ist ein ebenso unterschätzter wie superber Dirigent, der diesen Orchesterpart vor allem mit Klangsinn und Sensibilität gestaltet.
Die Philips-Jubliäumsserie ist eine Schatzkiste für alle Musikhörer. Zu derart günstigen Preisen hat man noch nie so hervorragende Aufnahmen bekommen.
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