Sie denken, Bruce Willis wäre wirklich der "Last Boyscout"? Weit gefehlt - denn jetzt schlägt Harlan Cobens Hobbydetektiv Myron Bolitar endlich auch bei uns zu.
Obwohl es unzählige Krimis inklusive der dazugehörigen Detektivfiguren in deutscher Sprache gibt, herrscht hierzulande definitiv ein Mangel an so "richtig coolen Hunden". Doch nun sind neue Zeiten angebrochen: Harlan Cobens gefeierte Romanfigur des Detektivs wider Willen - Myron Bolitar - ist in den heimischen Buchhandlungen aufgetaucht.
Sportagent Bolitar ist selig. Seit er seine Karriere als Profisportler und FBI-Agent an den Nagel gehängt hat, läuft das Geschäft wie von selbst. Gerade als der Vertrag mit Footballstar Christian Steele kurz vor der Unterzeichnung steht, bricht jedoch das Chaos aus. In einem Sexmagazin taucht ein Photo von Steeles seit langem vermißter Verlobten auf, und ihr Vater wird Opfer eines Raubmordes. Seltsame Zufälle? Von wegen. Gemeinsam mit Windsor Horne Lockwood III., seines Zeichens reicher Unternehmer mit einem Faible für Kampfsport und Dum-Dum-Geschosse, geht Myron der Sache auf den Grund und legt sich dabei nicht nur mit der einen oder anderen Behörde, sondern auch mit verbrecherischen Sportagenten und dem Syndikat an.
Die Geschichten rund um das flotte Duo genießen in den USA schon die längste Zeit Kultstatus, was nicht zuletzt an den hervorragend gezeichneten Charakteren liegt, die vor süffisantem Humor und coolen Sprüchen nur so strotzen. Während Bolitar bei der Problemlösung stets ein wenig zimperlich vorgeht, hat sein kampflustiger Sidekick Windsor da schon weniger Bedenken. Der passionierte Golfspieler ist nämlich zufälligerweise Träger des sechsten Dan in Taekwondo und kann Verbrecher nun einmal auf den Tod nicht ausstehen.
Zwischen all dem Spaß und all den Rangeleien findet sich allerdings auch höchst solide Krimikost, die den Leser zwar immer wieder glauben läßt, er wisse, wie der Hase läuft, dann aber doch noch schnell gekonnt einen Haken schlägt, um den Verdacht in eine andere Richtung zu lenken. Hat man mit der Lektüre von Cobens Erstling erst einmal begonnen, so will man ihn gar nicht mehr aus der Hand legen, bevor auch der letzte Satz gelesen ist. Hier ist wahrlich jede Seite ein Touchdown!
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