Vor allem die härtere Fraktion wurde in letzter Zeit auf diversen Soundtracks bestens bedient. Die Zusammenstellung auf "Blair Witch 2: Book Of Shadows" kann allerdings nicht so recht überzeugen.
Was aus den drei Studenten Heather Donahue, Joshua Leonard und Michael Williams, die in den Wäldern um Burkittsville eine Dokumentation über die legendäre Blair-Hexe drehen wollten, geworden ist, haben wir alle letztes Jahr in der ungemein erfolgreichen Low-Budget-Produktion "The Blair Witch Project" gesehen.
Der zugehörige Soundtrack - eine Kassette, die rein zufällig in Josh´ verlassenem Auto gefunden wurde - setzte sich aus Songs von Künstlern wie Lydia Lunch, The Creatures, Skinny Puppy oder Type O Negative zusammen. Wie zu erwarten, kann die Musik zur schönen, bunten Hollywood-Fortsetzung "Blair Witch 2: Book of Shadows", die trotz "Scream"-Analogien einen gewissen Charme versprüht, ähnlich düstere Interpreten aufweisen.
Produziert von Mr. Antichrist Superstar - Marilyn Manson - höchstpersönlich und auf dessen Label Posthuman erschienen, bietet das Album zwar kaum exklusive Songs, dennoch liest sich die Liste der Interpreten ganz passabel. Das bekanntere Material stammt von den Queens of the Stone Age, die mit "Feel Good Hit For the Summer" vertreten sind, Rob Zombie mit "Dragula" oder Manson selbst, der den Song "Suicide Is Painless (Theme From M*A*S*H)", mit dem die Manic Street Preachers bereits vor einiger Zeit für Aufsehen sorgten, covert. Neben den nicht so bekannten Bands wie Godhead, die mit ihrem "The Reckoning" stark an Nine Inch Nails erinnern, oder Slaves on Dope und System Of A Down, die versuchen, Limp Bizkit zu imitieren, sind es vor allem die ruhigen elektronischen Nummern wie Death In Vegas´ "Soul Auctioneer" (mit Gesang von Primal Screams Bobby Gillespie), Elasticas "Human" und "Arc Arsenal" von At the Drive-In, die eine dunkle Atmosphäre aufbauen und das Album vor dem Untergang bewahren.
Alles in allem kann der "Blair Witch 2: Book of Shadows"-Soundtrack, bis auf den exklusiv für das Album aufgenommenen Manson-Song, mit wenig Highlights aufwarten, die nicht schon auf etlichen anderen Samplern zuhauf vertreten wären. Zwar entschädigen die teilweise gelungenen Nummern der unbekannteren Bands ein wenig, für mehr als besseren Durchschnitt reicht´s aber trotzdem nicht.
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