"James Bond - Die Welt ist nicht genug" wird seiner Genrebezeichnung voll und ganz gerecht: In fabelhafter Graphik und sattem Gameplay läßt die Playstation den Film nochmal ablaufen.
Seit Anfang der 90er Jahre wird bereits diskutiert, wie man mit dem einst so beliebten Geheimagenten und Womanizer James Bond weiter verfahren soll. Seine süffisanten Sprüche über das schwache Geschlecht, seine Adabei-Rolle in der Welt der Reichen und Aufgetakelten und nicht zuletzt der große Feind Kummerl sind kaum noch zeitgerecht, und immer wieder wackeln die Budgets für den nächsten Streifen, der es dann letztlich doch irgendwie in die Kinos schafft - stets mit zufriedenstellendem Erfolg. Neuerdings kommt auch zu jedem Film ein Spiel heraus. Dabei gibt es zwar große Qualitätsunterschiede, aber es ist doch ein Zeichen dafür, daß Bond alles andere als im Sterben liegt.
Mit einem Jahr Verspätung steht nun das Spiel zum letzten Bond-Film "Die Welt ist nicht genug" in den Läden. Der Film war ja nicht unbedingt fad, und deshalb gaben wir dem Game eine Chance - um durchaus positiv überrascht zu werden. "DWING" überzeugt graphisch von der ersten Sekunde an. Die Level- und Charakterdesigns sind auf dem letzten Stand und ein Bild der fehlerfreien Schönheit. Das Gameplay (es handelt sich um einen Ego-Shooter) ist schnell, intuitiv und höchst abwechslungsreich; das Spiel basiert auf Missionen, die sich stark voneinander unterscheiden. Einmal muß Bond in ein Bankgebäude eindringen, dann Ski fahren, wieder ein anderes Mal einer Flüchtigen nachhetzen, durch eine Villa schleichen oder im Casino beim Black Jack Geld gewinnen. Rätsel und jede Menge wüster Schießereien halten den Spieler bei Laune. In jeder Mission gibt es spezielle Ausrüstungsgegenstände, überreicht von Q (John Cleese), und natürlich jede Menge Waffen. Generell tragen die Figuren deutlich erkennbar jene Gesichter und Outfits, die auch im Film verwendet wurden (Pierce Brosnan, Robert Carlyle, Denise Richards, Sophie Marceau etc.). Und in der deutschen Fassung sprechen auch die gleichen Synchronisatoren, was mit besten Geräuscheffekten und den bekannten Musikstücken ein sehr gutes akustisches Erlebnis schafft.
Nachteilig ist nur, daß die Story exakt dem Spielfilm folgt - digitale Videosequenzen dienen zur Überleitung zwischen den Missionen. Wer den Film gesehen hat, den kostet das natürlich Spannung. Und wenn man einmal herausgefunden hat, wie sich eine Mission beenden läßt, ist sie fortan eindeutig zu schnell und zu leicht zu absolvieren; unterm Strich ist "DWING" daher ein eher kurzes Spiel, d. h. die Freude ist zu schnell wieder vorüber.
Trotzdem: Die makellose Programmierung, die tolle Grafik und der hohe Spielspaß rechtfertigen auch für erfahrene Gamer den Kauf allemal.
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