Zwei unterschiedliche Teenager verlieben sich, weil sie "Verrückt/Schön" sind. Sie passen aber gar nicht zusammen. Oder doch? Und wen interessiert das?
Der Latino-Bub Carlos (Jay Hernandez) ist in einem Armenviertel von Los Angeles aufgewachsen, aber weil er begabt ist und es Austauschprogramme zur Förderung von Minderheiten gibt, darf er in einer Nobelschule in der besseren Gegend studieren. Dafür nimmt er eine lange, beschwerliche Anreise in Kauf - und auch sonst noch einiges, denn Carlos will Pilot werden, und dafür bringt er Zielstrebigkeit und Verantwortungsbewußtsein auf, wie sie für einen Teenager schon fast unnatürlich sind.
Nicole (Kirsten Dunst) ist sein genaues Gegenteil: Als verwöhntes Gör des Kongreßabgeordneten Oakley (Bruce Davison), der nach dem Tod seiner Frau eine andere geheiratet hat, was seiner Tochter überhaupt nicht paßt, kleidet sie sich betont schlampig, sammelt mit ein paar Alternativtypen Müll am Strand, ist ansonsten vor allem auf Spaß aus und eine Spezialistin darin, Regeln zu brechen. Ihre Stiefmutter haßt sie, und ihrem Vater gehorcht sie nicht.
Bumm, zack - schon sind Carlos und Nicole gleich nach dem ersten echten Treffen ineinander verliebt. Es funkt einfach; das kann man sich bekanntlich nicht aussuchen. Mitschüler, Lehrer und Eltern fragen sich natürlich, ob das gesund sein kann. Carlos´ Mama hat zunehmend Grund zur Sorge, weil durch Nicole scheinbar die Leistungen ihres Buben leiden. Der alte Oakley hingegen zeigt sich verständnisvoll; er scheint sogar zu erkennen, wie ernsthaft der junge Carlos an sein Leben herangeht. Und auch er betrachtet seine Tochter als schädlichen Einfluß auf ihn. Dafür hat er gute Beziehungen, die Carlos bei seiner Pilotenlaufbahn helfen könnten. Also macht er einen Vorschlag: Er will Carlos´ Karriere fördern, wenn der junge Mann sich dazu entscheidet, Nicole nie wiederzusehen...
Kann arm mit reich? Kann vernünftig mit wild? Kann weiß mit farbig? Das sind wichtige Fragen, die die Teenager im Amerika von heute tief bewegen und beeinflussen - eine ernste Sache also. John Stockwell meint es gut, weil er den Teens Vorbilder zeigen und ihnen etwas beibringen will. Ob er dieses Ziel mit dem Herunterkurbeln der x-ten Teenager-Romanze erreicht, ist nach Filmschluß garantiert nicht mehr die Frage. Teenager haben eben keine Ahnung, daran läßt sich nix ändern. Und Gefühle sind erst dann wirklich schön, wenn alles andere in Ordnung ist. Oder funktioniert das umgekehrt? So viele Fragen gibt es da draußen, und unterm Strich hat "Verrückt/Schön" nicht die geringste Antwort darauf. Der Film mündet auf jeder Ebene im Selbstbetrug. Weil eines immer stimmt: Life´s a bitch - und kein Hollywood-Film.
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