Bereits zum fünften Mal erscheint eine Neuauflage des Formel-1-Games von Psygnosis. Neben dem obligatorischen Update der Fahrer und Autos auf die kürzlich zu Ende gegangene Rennsaison hat sich allerdings nicht allzuviel getan.
Vier Jahre ist es nun her, daß die englische Softwareschmiede Psygnosis mit dem simpel betitelten "Formula One" auf der Playstation begeistern konnte. Auf die alljährlichen Nachfolger folgt jetzt der fünfte Teil der Serie, natürlich wieder mit den aktuellen Daten, Fahrern und Autos der vor kurzem zu Ende gegangenen WM-Saison 2000. Das bedeutet, daß der beeindruckende Jenson Button, Gaston Mazzacane und Nick Heidfeld mit von der Partie sind, daß man auf der neuen Strecke in Indianapolis seine Runden drehen kann, daß die Williams-Boliden jetzt von BMW versorgt werden, daß BAR mit Honda kooperiert und daß Jaguar seine erste Saison in der Formel 1 hat.
Wie allgemein bei Rennspielen üblich, teilt sich das Game in einen Action-lastigeren Arcade- und einen eher simulationsbetonteren Grand-Prix-Modus auf. Bei ersterem werden - getrieben von Checkpoints, die innerhalb eines strikten Zeitlimits passiert werden müssen - verschiedene Rennklassen durchlaufen; im Simulationsmodus kann man entweder ein Einzelrennen bestreiten oder eine komplette Saison mit allen Höhen und Tiefen absolvieren.
In graphischer Hinsicht hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht viel verändert. Für die alternde Playstation ist die Optik noch ganz beträchtlich; nicht gerade detailreich und eher simpel texturiert, dafür bis auf einzelne Ausnahmen so gut wie ruckelfrei. Vier Perspektiven stehen zur Auswahl: zwei von hinten und zwei aus Sicht des Fahrers, wobei der Übersicht halber eigentlich nur die Hinteransichten wirklich brauchbar sind. Die Steuerung ist mit ihrer schnellen Beschleunigung und den starken Bremsen immer noch ziemlich Action-betont, verglichen mit dem letztjährigen Game allerdings merklich sensibler geworden, und erfordert einiges an Feingefühl, um sich keine frustrierenden Ausrutscher neben die Strecke zu leisten.
Im Mehrspielermodus, bei dem die Graphikleistung der Playstation dann und wann doch an ihre Grenzen stößt, können per Multitap bis zu vier Spieler um die WM-Führung kämpfen. Durch die vielen Einstellmöglichkeiten wie Lenk- und Bremshilfe, Wetter, Runden, Strafen, Schäden am Fahrzeug und Intelligenz der Gegner läßt sich "Formula One 2000" einfach an den gewünschten Schwierigkeitsgrad anpassen. Wer unbedingt will, kann auch im Set-up des Boliden herumpfuschen und z. B. Aerodynamik, Bereifung oder Übersetzung den jeweiligen Rennbedingungen anpassen - entscheidende Änderungen im Fahrverhalten sollte man sich davon allerdings nicht erhoffen.
Nettes Detail am Rande: Während des - eigentlich relativ kurzen - Ladevorgangs bekommt man Fragen aus der Welt der Formel 1 vorgesetzt, wie z. B. "Wann war die erste Formel 1-Saison von Alexander Wurz?", für deren richtige Beantwortung man Punkte (je schneller die Antwort, desto mehr) gutgeschrieben kriegt.
"Formula One 2000" zeichnet sich durch die offizielle FIA-Lizenz und eine zwar nicht allzu hübsche, dafür um so flottere Graphik aus. Das Game ist zwar weder eine Revolution auf dem Rennspielsektor, noch kann es mit einem "Grand Prix 3" auf dem PC konkurrieren; für Formel-1-Fanatiker mit Playstation ist es aber durchaus eine empfehlenswerte Möglichkeit, bis zu Beginn der nächsten Saison die Weltmeisterschaft für sich zu entscheiden.
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