Als allerletzte Neuausgabe des Nachlasses von Giuseppe Sinopoli wurde jetzt von der Deutschen Grammophon Richard Strauss´ Einakter "Friedenstag" veröffentlicht - ein Thema, das heutzutage aktueller denn je ist.
Richard Strauss´ einaktiger Friedenshymnus wird höchst selten aufgeführt; wenn überhaupt, dann in konzertanter Form. Die vorliegende Ausgabe ist die vorletzte Aufnahme von Giuseppe Sinopoli, wurde jetzt jedoch als absolut letzte Neuaufnahme seines Schaffens herausgebracht.
Die Oper "Friedenstag" stimmt vor allem angesichts der aktuellen Ereignisse recht nachdenklich, obwohl sie im Jahre 1648 in einer belagerten Stadt spielt. Am Ende des Werks versöhnen sich die Völker, und Friede kehrt ein. Protagonisten auf der CD, deren Cover die "Friedenstaube" von Picasso ziert, sind neben dem formidablen Maestro und seiner Staatskapelle Dresden unter anderem Deborah Voigt und Albert Dohmen. Die beiden haben schon bei der Gesamteinspielung der "Ariadne auf Naxos" unter Sinopoli bewiesen, daß sie für heutige Verhältnisse eine seltene Größe besitzen. Die zahlreichen anderen Solisten sind durchwegs überdurchschnittlich gut, wobei man den südafrikanishen Tenor Johan Botha als Piemonteser besonders hervorheben sollte.
Sinopoli und die ebenso traditionsreiche wie hervorragende Staatskapelle Dresden bieten orchestralen Luxus in vollendeter Qualität. Im Vergleich zur kammermusikalisch besetzten "Ariadne" ist hier ein Riesenorchester tätig, dem man Sinopolis Vorliebe für Transparenz und Präzision deutlich anhört. Es ist einfach großartig, wie die Musiker durch das Strauss´sche Spätwerk schwelgen. Der Klang wird in allen Facetten dargestellt, seine Übermittlung durch die superbe Aufnahmetechnik unterstützt. Besonders hervorzuheben ist auch die Leistung des exzellenten Chors der Dresdner Staatsoper.
Die vorliegende Aufnahme ist nicht nur ein wertvolles Tondokument aus dem Schaffen Giuseppe Sinopolis, sondern hat dazu auch einen überaus großen Repertoirewert. Der Vergleich fällt schwer, da "Friedenstag" kaum auf Tonträger erhältlich ist - doch eine bessere Präsentation kann man sich wohl kaum wünschen oder auch nur vorstellen.
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