Stories_Rokko´s Adventures im EVOLVER #49

Fuck The Beatles, Part I

Sie gelten als wichtigste Pop-Band aller Zeiten: die britischen Pilzköpfe, die die Massen zum Kreischen, die Kassen zum Klingeln und die Plattenfirmen zum Re-releasen ohne Ende brachten. Dr. Nachtstrom rechnet für Team Rokko mit seiner eigenen Beatles-Vergangenheit ab und berichtet über Verschwörungstheorien rund um das legendäre Zweimann-Quartett. Ein Mann schreibt sich frei.    27.05.2013

Rokko´s Adventures ist - so steht es im Impressum - eine "unabhängige, überparteiliche sowie übermenschliche Publikation" und "setzt sich mit Leben, Kunst, Musik und Literatur auseinander". Der EVOLVER präsentiert (mit freundlicher Genehmigung) in regelmäßigen Abständen ausgewählte Beiträge.

 

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Zuneigung und Abwendung

 

Eh klar: Natürlich war auch ich in meiner zarten Kindheit ein großer, riesengroßer, unsterblicher Beatles-Fan. Es waren die 1970er Jahre, und die ganze Beatles-Historie war bereits auf Schallplatte erhältlich. Home-Taping hat übrigens schon damals nicht die Musikindustrie gekillt: Meine Cousins hatten alle Beatles-Releases auf Kassetten, die von anderen Kassetten kopiert waren, die wiederum ich mir auf Kassetten kopiert habe. So wuchsen also die Beatles quasi nochmals von vorne mit mir mit - zuerst "Love Me Do" heimlich unter der Bettdecke, später dann "Help", "A Hard Day´s Night" beim Legospielen. Erste psychedelische Einheitserfahrungen (damals garantiert drogenfrei) mit "Strawberry Fields Forever", "Lucy in the Sky with Diamonds"; erste unerwiderte Liebe & Schmachten mit "Hey Jude", "All You Need Is Love", "Across the Universe" und "The Long and Winding Road" (damals nur in den von Phil Spector volles Rohr mit Streichern zugekleisterten Versionen; "naked" wurde das alles erst viel später herausgebracht).

Ein paar Jahre später wiederum war die Anhimmelei für die "Fab Four" wieder vorbei. Meine Cousins fanden die Rolling Stones viel cooler, und ich daraufhin natürlich auch. Wieder wurden Kassetten von Kassetten von Kassetten kopiert, und angehimmelt wurde jetzt Brian Jones, der in Séancen (oder was man seinerzeit dafür hielt) beschworen wurde. Damals sammelte man auch die ersten, stümperhaften Drogenerfahrungen und verwechselte Vogelfutter mit Hanfsamen. Und überhaupt war ich dann Fan von The Who, was seine Resonanz darin fand, daß ich anfing, vollkommen berauscht von einem oder zwei Bier in ungerichteter, pubertärer Wut auf irgendwelche Dinge einzutreten: Laternenpfähle, Plakatwände, Verkehrszeichen. Dies tat meinem Fuß mehr weh als den getretenen Gegenständen, also wurde ich Post-Hippie und hörte Krautrock (Lieblings-LP damals: "Just a Poke" von Sweet Smoke) - und das in den Achtzigern, als Falco vermutlich schon längst Kokain schnupfte und sich danach an nichts mehr erinnern konnte (oder wollte).

In meinen späteren Lebensjahren fiel auch ich so wie unzählige andere Sentimentalisten auf der Welt immer wieder kurzen, aber ungehemmten Beatles-Phasen zum Opfer. Anlässe: Beatles auf CD, Beatles auf CD remastered, weil vorheriges Remaster scheiße; sämtliche Beatles-Liebeslieder auf einer CD (Marketing-Frechheit!), Beatles-Nr.-1-Hits auf CD, Beatles dann endgültig remastered von den Originalbändern in einer Monobox, in einer Stereobox und so weiter und so fort. Als ich mich dann auch noch durch eine mindestens zehn Stunden dauernde DVD-Anthology-Box gequält hatte, reichte es mir endgültig mit den Beatles. Mit ein Grund war auch diese schreckliche, zuckergußartige Geschichtsklitterung, die die damals interviewten Ex-Beatles McCartney, Harrison und Starr betrieben. Stundenlang glotzten sie naiv in die Kamera und plapperten gebetsmühlenartig vor sich hin, was für eine tolle Zeit sie doch gehabt hätten, wie sehr sie sich gegenseitig mochten, ja geradezu liebten (wie Brüder natürlich!) und sich noch immer respektieren würden.

 

Ein anderer Zugang

 

Daß die alternden Pilzköpfe ihre Vergangenheit als einflußreichste Band der Welt so krampfhaft schönredeten, fand ich, nachdem ich mich von der Gehirnwäsche der Beatles-Anthology wieder befreit hatte, einfach nur furchtbar. Es behauptet ja niemand, daß es immer nur wild und böse zugegangen sein muß hinter den Kulissen, aber wenigstens ein bißchen hätte man zum Beispiel dem Haß auf die Lennon-Witwe Yoko Ono nachgeben können (die zweifelhaft talentierte Künstlerin hatte ja, wie wir heute wissen, einen großen Anteil am Split der Beatles). Stattdessen: ein schmalziges "Thank You" bei den Endcredits jeder Anthology-DVD - ein saftiges "Fuck you, bitch!" wäre vermutlich ehrlicher gewesen. Ich vermute, daß sie (die ja immer eine blitzgescheite Geschäftemacherin war, was man ihr nicht unbedingt ansah) sämtliche Rechte an Lennon-Dokumaterial besitzt, also konnte man vermutlich gar nicht anders, als sich ständig bei ihr zu bedanken und die längst überfällige Kritik einfach mit britischer Höflichkeit (falls es sowas wirklich gibt) zu übergehen.

Nun, wie wäre es denn, sich mit den Beatles mal in anderer Art und Weise zu beschäftigen? All die schmutzigen, verborgenen, teils rätselhaften Stories und Verschwörungstheorien ans Licht zu zerren? Ist das nicht viel interessanter, zumindest einen Artikel lang? Wenn es wehtut oder man sich eklig fühlt, kann man nachher zum Trost fünfmal hintereinander "Yesterday" oder "Imagine" hören und weiter an die Mär von John Lennon als dem großen Friedensapostel glauben.

 

Goldman, Chapman, Lennon

 

Damit sind wir bei unserem ersten "Opfer" angelangt. John Lennon, der vor kurzem seinen äußerst virtuellen 70er feierte, erschossen 1980 von einem mysteriösen jungen Mann namens Mark David Chapman (zu dem wir gleich noch ausführlicher kommen werden), galt und gilt ja noch immer und bis in alle Ewigkeit als Galionsfigur der Friedensbewegung. Mit medienfreundlichen Aktionen wie so genannten "Bed-ins" und süßlichen Liedchen à la "Give Peace a Chance" oder dem schon erwähnten "Imagine" hat er sich diesen Status in den 70er Jahren, bald nach der Trennung der Beatles, erarbeitet. Kaum ein Lennon-Biograph traute sich seither, hinter diese Räucherstäbchen-Fassade zu schauen - und das aus gutem Grund: Kritische oder gar negative Aussagen über Lennons Leben werden auch heute noch von geradezu faschistoid agierenden Fans sofort in Grund und Boden gestampft; da könnte man ja geradezu um sein Leben fürchten. Nur zwei sehr mutige Männer haben sich seit dem Tod des Idols getraut, die ihrer Meinung nach wahre Seite von John Lennon zu beschreiben: der letzte Lennon/Ono-Sekretär Frederic Seaman (geb. 1952) und der streitbare amerikanische Professor Albert Goldman (1927-1994).

Goldman hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Biographien über Stars zu schreiben, die eben nicht nur aus unglaublicher Verklärung heraus entstanden. In seinen zwei Büchern über Elvis Presley zum Beispiel wagte er es, das auszusprechen, was sonst keiner wagte: daß der fett und alt gewordene, vollkommen desillusionierte King sich absichtlich mittels gezielter Medikamentenüberdosis das Leben genommen hatte. Ich fand das Bild von Elvis, der sich eine Überdosis verabreicht hatte und dann spätnächtens auf seinem Scheißhaus lesenderweise ins ewige Leben verabschiedete, immer hochromantisch. Aber natürlich, sowas kann man über den berühmtesten Rock´n´Roller der Welt doch nicht schreiben! Es war allerdings schwer, Goldman inhaltlich zu kritisieren, denn der Professor war für seine hartnäckige Recherchetiefe bekannt und gefürchtet; also unterstellte man ihm, er würde die Subjekte seiner Biographien wie Lenny Bruce oder eben Elvis fürchterlich hassen. Das war allerdings nicht die Motivation seiner Nachforschungen, worauf er bis an sein Lebensende immer wieder hingewiesen hatte - erfolglos.

Der größte Coup von Albert Goldman war sein fast 1000seitiger Wälzer "The Lives Of John Lennon". Für dieses Werk opferte er unzählige Jahre der Recherche und führte weit mehr als 100 Interviews mit Menschen, die Lennon nahegestanden waren. Bei seinem Erscheinen im Jahr 1988 rief das Buch Entsetzen und starke Ablehnung bei nahezu allen Kritikern, Lesern und natürlich vor allem bei Lennon-Fans hervor. Goldman zeigte die Seite des berühmtesten Beatles, die dieser vor der Weltöffentlichkeit immer erfolgreich verborgen hatte. Da ging es um Lennons immer wieder aufflammende Gewalttätigkeit, um seine homosexuelle Tendenzen (Lennon hatte eine Affäre mit dem Beatles-Manager Brian Epstein, ließ diesen jedoch nach einiger Zeit links liegen, worauf sich der scheue, introvertierte Brite im Jahr 1967 das Leben nahm) - im Endeffekt ging es darum, daß Lennon wirklich, unter gar keinen Umständen, auch nur in geringen charakterlichen Zügen ein netter Mensch gewesen war.

Vielleicht war John Lennon ja sogar ein Mörder: Jahre nach dem Tod des "fünften Beatle" Stu Sutcliffe durch einen inoperablen Gehirntumor gestand Lennon seiner Frau Yoko und deren Freundin Marnie Hair, daß er während der Zeit der Beatles in Hamburg mit Sutcliffe einmal in Streit geraten sei, einen seiner von allen gefürchteten Wutanfälle bekommen habe, seinen Freund ausknockte und dann, als dieser bereits am Boden lag, wie besinnungslos mit den harten Spitzen seiner Cowboystiefel auf dessen Kopf eintrat, bis Paul McCartney dazwischenging und Lennon davon abhielt, ihn an Ort und Stelle zu töten. Sutcliffe mußte im Krankenhaus behandelt werden, über den Vorfall wurde der Mantel des Schweigens gebreitet - es wäre gut möglich, daß Lennons Fußtritte die bösartigen Wucherungen im Kopf von Stu Sutcliffe ausgelöst haben könnten.

Als Lennon jedenfalls 1962 die Nachricht vom Tod seines Freundes überbracht wurde, soll er geweint haben wie ein Kind. Später soll er dem ersten Beatles-Schlagzeuger Pete Best anvertraut haben, daß das "Karma" ihm zum Ausgleich ebenfalls einen gewalttätigen Tod bescheren sollte. Nun, dieser Wunsch wurde ihm später auch erfüllt.

Der bösartige und zynische Charakter Lennons scheint übrigens sogar zwischen den Zeilen der süßlichen "Anthology"-Interviews der restlichen Beatles auf: Als die Band noch live auftrat, machte sich Lennon einen Spaß daraus, auf der Bühne Witze über Behinderte zu machen - faktisch gab er unter dem Gelächter der Fans mit Vorliebe den Spastiker; etwas, das vor allem dem Supergutmenschen Paul McCartney heute sichtlich peinlich ist. Weitere Unangenehmheiten, die Goldman unbarmherzig ans Tageslicht zerrte: Lennons Antisemitismus; zumindest ein nachgewiesener Trip nach Thailand inklusive Sex mit einem minderjährigem Buben; Lennons Drogensucht, die zur Zeit seines Todes so schlimm gewesen sein soll, daß er sich Gedanken über eine Operation machte, da seine Nasenscheidewände vom ständigen Kokaingenuß zerfressen waren.

 

Seaman und die Wahrheit über Lennon/Ono

 

In seinen letzten Lebensjahren in New York hat Lennon bitterlich für die Sünden seiner früheren Vergangenheit bezahlt. Über diese Zeit weiß man viele intime Details aufgrund des Lennon/Ono-Sekretärs Frederic Seaman, der sich seine Erlebnisse in der täglichen Ehehölle im Dakota Building in dem hochinteressanten, aber naturgemäß unglaublich deprimierenden Buch "The Last Days of John Lennon: A Personal Memoir" von der Seele schrieb. Seaman erzählt von einem John Lennon, der als Gefangener von Yoko Ono in einem Zimmer des gemeinsamen Luxusappartements hauste; ständig liefen mehrere Fernseher in voller Lautstärke, während der Ex-Beatle davor kettenrauchend seine Stunden verbrachte. Lennon hatte aufgrund eines tiefliegenden Mutterkomplexes alle Entscheidungen seines armseligen Lebens an seine Frau abgegeben. Viel zu entscheiden gab es da ja auch nicht mehr, da Lennon keine Musik mehr komponierte und seine Geschäftsangelegenheiten ohne Ausnahme durch Ono geregelt wurden.

Die größte Paranoia von Lennon, schreibt Seaman, war es, durch einen Attentäter ums Leben zu kommen. Er beschäftigte sich mit nichts anderem als dieser Angst und wollte deswegen auch nicht mehr nach draußen gehen, wollte keinen auch nur irgendwie gearteten Kontakt zu seinen Fans pflegen. Mit McCartney oder Harrison hatte er zu dieser Zeit schon lange nicht mehr gesprochen. Ono hatte ihm den Umgang mit seinen Ex-Kollegen verboten und ließ keine Gespräche telefonischer oder gar persönlicher Natur zu. In einem Fall wurde Paul McCartney, der zu Besuch in New York weilte und seinen alten Kumpel wieder sehen wollte, nicht einmal zur Haustür hineingelassen. Welch bizarre Ironie, daß Lennon, gerade als er sich noch einmal aufgerafft, noch einmal ein paar eher schwache Lieder komponiert (aufgewärmte Rock´n´Roll-Reminiszenzen und natürlich die pflichtschuldige Lobhudelei zu der über alles geliebten Kerkermeisterin Yoko) und diese gerade fertig aufgenommen hatte, auf dem Heimweg vom Studio in sein Appartement von einem überaus mysteriösen Mann namens Mark David Chapman erschossen wurde.

Chapman, der kurz nach der Tat seelenruhig die Waffe wegwarf, die Taschenbuchausgabe von J. D. Salingers "Der Fänger im Roggen" aus der Tasche zog und lesend neben der Leiche Lennons wartete, bis man ihn verhaftete, könnte man so wie auch Robert-F.-Kennedy-Mörder Sirhan Sirhan tatsächlich als perfektes Beispiel eines programmierten Attentäters bezeichnen. "Tu es. Tu es. Tu es. Tu es. Tu es." Chapman hatte so eine Stimme gehört, erzählte er später in einer BBC-Dokumentation. Und zwar, als Lennon an ihm vorbeiging. Danach wurde es totenstill in seinem Gehirn: kein Zorn, kein Haß, keine Gedanken, einfach nichts. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wie er die Pistole zog, in Combat-Stellung ging, "Mr. Lennon?" rief und den verehrtesten Rockstar der Welt tötete. Und hier die Parallele zu Sirhan, der am 5. Juni 1968 in einem Hotel in Los Angeles den Senator und Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy erschoß: Sirhan befand sich bereits vor der Tat in einem tranceartigen Zustand; an die Schüsse, die er abgegeben hatte, konnte er sich danach niemals erinnern. Nach seiner Verhaftung fand man ein Notizbuch bei ihm, voll mit seltsamen Kritzeleien, die seinen Psychiater Dr. Bernard Diamond (der interessanterweise auch Chapman nach dem Lennon-Mord untersuchte) davon überzeugten, daß Sirhan schon länger unter irgendeiner Form von Bewußtseinskontrolle gestanden haben könnte.

Chapman, dieser extrem schüchterne, dickliche, junge Mann, arbeitete als Aufseher und Berater der Jugendorganisation YMCA (die laut dem Buch "Inside the Company" des ehemaligen CIA-Agenten Philip Agee von der CIA als Tarnorganisation benutzt wurde), reiste in der Weltgeschichte umher und lebte in den 1970ern eine Zeit lang in Beirut, just, als die CIA dort eine Trainingsschule für Attentäter unterhielt. Nach seiner Rückkehr hatte sich der bis dahin als friedfertig geltende Chapman verändert: Er zeigte großes Interesse an Waffen, unter dem Einfluß seines plötzlich wiederaufgetauchten Jugendfreundes "Gene Scott" (eine rätselhafte Persönlichkeit, bis heute nur unter diesem Pseudonym bekannt) kündigte er seine bisherige Arbeit und nahm einen kurzzeitigen Job als Leibwächter an. Über weitere Arbeitsstellen Chapmans in den späten 70ern weiß man wenig - wie andere "Attentäter" vor ihm scheint er trotz mangelnder Beschäftigung sowohl Geld als auch Reisepässe im Überfluß besessen zu haben. In dieser Zeit begannen ihn mentale Probleme zu quälen, er wechselte oftmals den Wohnort und wies sich selbst in einige psychiatrische Institutionen ein - möglicherweise ein perfektes Setting für die Programmierung eines Mordauftrags in seinem Kopf. Ab einem bestimmten Zeitpunkt entwickelte er damals übrigens auch jene seltsame, bis heute nicht wirklich erklärbare Fixation auf J. D. Salingers Buch "Der Fänger im Roggen".

Hier bewegen wir uns natürlich schon knietief im Reich der halbseidenen, nichtsdestotrotz aber faszinierenden Verschwörungstheorien. Interessant bleibt letztendlich die Frage, warum John Lennon sterben mußte. Zahllose Stimmen haben seit dem Tod des Ex-Beatles darauf hingewiesen, wie sinnlos es doch gewesen sei, einen harmlosen, alternden Rockstar zu töten. Lennon allerdings war für das Establishment schon gefährlich. Als politischer Aktivist und erklärter Kriegsgegner war er jederzeit dazu imstande, bei einer Vielzahl von jungen (und älteren) Menschen rund um den ganzen Erdball Gehör und Bestätigung für seine politischen Anliegen zu finden. Lennon stand, wie man heute weiß, seit seinem Umzug von England in die USA unter ständiger Beobachtung durch CIA und FBI. Es existierte eine mehr als 300seitige, peinlich genaue Akte über seine damaligen Aktivitäten. Obwohl er sich in den späten 1970ern aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, gelang ihm 1980 mit "Double Fantasy" ein nicht zu unterschätzendes musikalisches Comeback. Er kündigte an, auch wieder auf die politische Bühne der Gegenkultur zurückzukehren - und könnte damit sein eigenes, längst fälliges Todesurteil unterschrieben haben.

 

Zur Fortsetzung ...

Rokko’s Adventures

aus: Rokko´s Adventures #8

erschienen im Dez. 2010


Text: Dr. Nachtstrom
Illustration: Jörg Vogeltanz

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