Stories_Ketzerbriefe/Spezial: Flugblatt
Bank kaputt, Rente weg
"Mögt Ihr Uncle Sam immer noch so gern?!" fragen sich die Kollegen hinter den "Ketzerbriefen" und haben angesichts der aktuellen Finanzkrise ein Flugblatt verfaßt, das wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Wir übergeben hiermit das Wort an den "Bund gegen Anpassung".
29.10.2008
Das militärische Jahrhundertziel der USA war die Vernichtung der Sowjetunion. Bevor es erreicht war, fraß der amerikanische Wolf Kreide und biß seine europäischen und japanischen Lämmer nie. Denn zwei Fronten konnte er nicht brauchen.
Sobald die Sowjetunion und damit sein einziger gerade noch zur ernsten militärischen Gegenwehr fähiger Widerpart vernichtet war, änderte sich das; die USA ließen zunehmend die Sau raus, ihre Vasallen, heute zum Dank in den Bankerott getrieben, machten bei jeder Bluttat und Schweinerei willigst mit (Irak, Jugoslawien und kleineres). Währenddessen (also etwa zeitgleich mit dem Euro) halbierte sich ihr Lebensstandard. (Jugendliche, fragt Eure Eltern, was diese in Eurem Alter z. B. für eine Hotelübernachtung, ein Abendessen in einem guten Lokal, einen ganzen Fisch oder ein Rumpsteak im Laden bezahlt haben, und zwar im Verhältnis zu ihrem Einkommen - dann merkt Ihr, wie Zeitungen und Lehrer lügen!) Außerdem wurden seither, aber erst seither die medizinische Versorgung grob verschlechtert, Arbeitslose bösartig gequält (sog. "Kurse", die in der Sache ein Hohn und eine Scheiße zugleich sind, aber die Persönlichkeit brechen) statt durch vertragsgegebene Rückzahlung ihrer eigenen Sozialversicherungsbeiträge unterstützt, die Arbeitszeiten selbst verlängert, die Arbeitsbelastung übel erhöht, verarmte Länder als Vorbild angepriesen und als Propagandahammer dafür eingesetzt, daß eben aus angeblichen Marktbedingungen (die es die vielen, vielen Jahrzehnte vorher allerdings genauso gab) der schlechteste Lebensstandard weltweit der einzige sein dürfe ("Die 35-Stunden-Woche schafft Arbeitsplätze - in Fernost!" lautete z. B. ein verbreiteter Propaganda-Aufkleber). Uncle Sam und sein feines, von seinen Sängern in Schule und Zeitung hochgepriesenes Polit- und Wirtschaftssystem fraßen auf einmal weniger Kreide und ließen dafür langsam jene Sau raus, die so lange (nämlich solange es einen militärischen Gegner gab) unruhig grunzend in ihrem Stall hin- und herwetzen mußte, weil man sie noch hatte wegschließen müssen. Und trotzdem hat es - seid ehrlich! - verdammt viele Vollidioten auch unter den Europäern gegeben, die sich schadenfroh über die Vernichtung der Sowjetunion freuten, als wäre nicht sonnenklar, daß sie die nächsten Opfer werden. Nun, diese Idioten haben ihre Strafe und kriegen sie täglich dicker, aber alle Klügeren und Einsichtigeren leider mit ihnen zusammen.
Zugegeben: Nicht nur die Zerstörung des militärischen Gleichgewichts hat den US-Monopolen und deren Staat (und dessen Marionettenregierungen, die dank Fernsehen & Presse problemlos gewählt werden) die Möglichkeit gegeben, sich hemmungsärmer als zuvor zu bereichern und dadurch den Lebensstandard der bisher loyalen Vasallenvölker zu senken. Auch die Überbevölkerung des Planeten trägt ihren Teil dazu bei - dazu haben wir uns schon oft geäußert, die angeblich "Grünen" und ihre neue Tarnfirma, die "Linken", niemals -, aber in vollem Einklang mit der gleichgeschalteten Presse und den jeweiligen Regierungen, denen es nicht genug Geburten und daher Lohndrücker plus totes Gewicht auf den Einkommen geben kann. Nur: Dieser zweifellos wichtige Punkt hat den Lebensstandard nicht alleine in den letzten zwei Jahrzehnten so tief gedrückt. Gesetze und Währungsmanipulationen, Belastung mit Militärtributen für US-Kolonialkriege und die gezielte Zerstörung der letzten außeramerikanischen Weltfirmen ("global players") - man denke an die Deutsche Bank, an UBS, Bayer ("der Lipobay-Skandal", ein völliger Bockmist in der Sache, aber vom Propaganda-Konsumenten willig aus den Medien gefressen - nur ein Beispiel) oder Roche und viele, viele andere - tragen aber auch und sehr happig zu dieser Senkung bei und geben erst auf Drittweltniveau Ruhe (merke: Wir übertreiben nie, urteilt selbst anhand unserer bekannten Langzeit-Prognosen!).
Und jetzt also, ärger als beim letzten Börsenkrach, der Bankenkrach: Ersparnisse kaputt, Lebensversicherungen entwertet - Imperialismus macht Spaß! Denn nur Hänschen Klein kann dem STERN (usw.) glauben, daß "ein paar Spitzenmanager" durch noch so riskante, aber rein individuelle Spekulationen die ganze industrialisierte Welt in ein Schwarzes Loch gerissen hätten. Erstens gibt es nämlich auch in den USA eine Bankenaufsicht - und was für eine allmächtige noch dazu! (denn das Bankkapital ist in den USA, anders als in der EU, dem de facto regierenden Industriekapital untergeordnet) -, und zweitens passen die angegebene mäßige Ursache und die weltweit riesenhafte Wirkung nicht zusammen. (Und drittens gibt es in den EU-Ländern auch eine Bankenaufsicht, weshalb Sie, falls Sie Geld haben sollten, sehr rasch merken werden, wie ungeheuer schwierig es doch ist, eine Bank zu gründen - alles zum Schutz des Kunden, nicht wahr?!) Hätten alle EU-Banken sich tatsächlich in dem gemeldeten Ausmaß auf faule US-Kredite eingelassen, dann wäre es äußerst seltsam, daß das, also das einzig ernste, wofür sie wirklich da ist, unserer sonst so strengen Bankenaufsicht so lange Zeit und überhaupt nicht aufgefallen wäre. (Man erinnere sich, wie streng sie mit genau solchen Begründungen gegen die politisch halbseidene, aber wenigstens ein bißchen kartellfremde "Ökobank" vorging - sie durfte nicht gegründet werden, jedenfalls nicht als vollwertige Bank. Oder kann jemand dort sein Geld abheben?!) Kurzum: Was die Medien verbreiten, muß gelogen sein. (Etwas anderes als ökonomischer Domino wäre militärisch-politische Erpressung der Vasallenstaaten zu Zahlungen Richtung USA - aber so lesen wir in der Presse ja nichts davon.)
Die offizielle Begründung für den weltweiten Bankenkrach lautet: Der US-Mittelstand hat jahrzehntelang auf überbewertete Grundstücke gepumpt und fliegt jetzt auf. Zugegeben, da steckt sicher ein wahrer Kern drin - aber, bei allem Respekt vor unserem hyperhochedlen Herrenvolk überm Teich, sooo viel Finanzgewicht, um die Banken der ganzen Welt zu ruinieren, kann dessen einfacher Mittelstand nicht haben. Es könnte nicht einmal zum Ruin der wichtigsten eigenen Banken reichen. Denn einen gewissen Wert müssen die verpfändeten bzw. beliehenen Immobilien ja trotz plötzlichem Überangebot noch haben, und daß die übrigbleibende Differenz allein die amerikanischen, geschweige denn weltweiten Wirkungen hervorrufen kann, die wir sehen, das können uns wirklich nur die gleichgeschalteten Medien erzählen. Einfach mal abschätzen und nachrechnen! Denn etwas anderes als die genannte Differenz können auch die allerschlimmsten "Manager", die im STERN und sonstwo am Pranger stehen, auch beim allerbösesten Willen nicht hervorgerufen haben. Laßt Euch durch keine Fachausdrücke für blöd verkaufen, eine andere reale Grundlage, deren finanztechnische Benennungen ja egal sind, kann es nach der offiziellen Darstellung einfach nicht geben!
Es fragt sich natürlich, warum dann unser Geld vom US-Staubsauger eingesaugt wird - und da kann man sich in der Tat allerlei denken, was die Zeitungen nicht sagen. Auf jeden Fall wird ein von Monopolen beherrschter Staat, der die Einwohner jedes anderen Staates ohne die Möglichkeit eines angemessenen Gegenschlags aus der Luft töten kann, deren Bürgern sehr ungern nennenswerten Eigenbesitz lassen, auch wenn er örtlichen Erbkapitalisten gehören sollte. In solchen Fällen kann Dagobert Duck sehr rauhbeinig sein, nur erfährt man in den entsprechenden Comics nie etwas über seinen militärisch-imperialistischen Hintergrund.
Denn im Falle unseres aktuellen Bankenkrachs hat weniger der Kapitalismus zugeschlagen als der Imperialismus. Zwar führt der Kapitalismus, wenn ihm keine Revolution wie seinerzeit in Rußland dazwischenfährt, zum Monopolismus (also seinem eigenen Gegenteil, was die eher feudalistischen Züge unserer Gegenwart erklärt, aller Technik zum Trotz), und das ist auch schon längst eingetreten; nicht einmal ordentliche Industriestaaten können gegen die bestehenden Monopole eine Konkurrenz aufbauen, das zeigt uns z. B. das Schicksal des südkoreanischen "DAEWOO". Aber wenn der Monopolismus sich eines militärisch übermächtigen Staates bedienen kann, und genau das ist passiert, dann wird aus ihm der Imperialismus, und der, wie schon bei den Römern, die ihn erstmals auf etwas anderer Grundlage, aber sonst sehr ähnlich praktizierten, läßt anderen, nämlich Wehrlosen, ungern ihren Besitz. Aus diesem Grund und weil es, blöden Pseudo-Linken zum Trotz, keinen anderen Imperialismus mehr gibt, nennen wir den US-Imperialismus den "Monoimperialismus".
Nun sollen die Banken also verstaatlicht werden. - Eine feine Sache, warum nicht gleich! Wir haben zu diesem Staat (und dessen ausländischen Herren) nicht das geringste Vertrauen, aber im Gegensatz zu anonymen Privatgesellschaften wäre er auf seine Taten festgenagelt. Gierig nach dem Geld, das andere erarbeiten, schnüffelt und wurstelt er in unseren Konten schon lange genug mit seinen schmierigen bis blutigen Fingern herum - ein Bankgeheimnis zu verlieren haben wir nicht mehr, es gälte wahrscheinlich sowieso als "Terrorismus" (wieder so ´ne US-Idee, übrigens! - darauf wären unsere auch zu RAF-Zeiten nie gekommen), also ist die Verstaatlichung das kleinere Übel. (Auch jetzt sind die Banken kaum mehr echte Geschäftsunternehmen, sondern mehr staatliche Schnüffelhelfer; sie leben mehr von Gebühren und, vor allem, einem knappen Viertel aller Steuergelder, nämlich den Zinsen für Staatsschulden, als von echten Geschäften. Denn diese setzen einen Markt voraus; im Monopolismus lassen sie sich, allen Pfiffigkeitslegenden zum Trotz, sowieso nicht mehr machen.) Also, Ihr feierlichen Lokalverwalter, verstaatlicht Eure pseudoprivaten Außenstellen ruhig - Eure Fressen sehen wir ja wenigstens, die der Aufsichtsräte nicht, und, was schon Hitler und Pinochet so sehr ärgerte, noch gibt es ja tatsächlich Wahlen, staatliche nämlich, die an den Paß geknüpft sind, und nicht nur Aufsichtsratswahlen, die am Kapitalanteil hängen! Sonst quatscht Ihr doch auch so gerne was von Demokratie ...
Die mag zwar der Große Bruder, so gerne er das Wort losläßt, mit seinem konstitutionellen Wahlkaisertum auf Zeit und seinen zwei identischen Parteien ganz und gar nicht, am wenigsten in Vasallenstaaten (siehe dazu z. B. Chile, aber auch den heutigen, gegen Plan gewählten Präsidenten Venezuelas mag er nicht), aber wir mögen sie. Natürlich sind sie schlecht gegenüber Volksabstimmungen, aber solange es nur Wahlen und nichts Demokratischeres gibt, rufen wir dazu auf, sie mit Klauen und Zähnen zu verteidigen! Denn wenn der Große Bruder seine Lokalvertreter einfach wie in Afghanistan ohne Umstände selber oder mit Scheinwahlen einsetzen kann, geht es uns noch weitaus schlechter als jetzt, wo unerwünschte Wahlergebnisse wenigstens drohen können.
Und wenn wir schon beim Staat sind: Auch unter der staatlichen Post- und Eisenbahnregie ging es uns entschieden besser. (Denn ein Staat muß bei Vorsorgeeinrichtungen nur kostendeckend arbeiten lassen, er braucht, da er von Steuern lebt, im Gegensatz zu Privaten keine Gewinne.) Wer teils mit der Post als Kunde Erfahrungen macht und ein Gedächtnis hat, teils als deren Angestellter nach ihrer Privatisierung kein Stühlchen mehr unter dem Arsch hat und vor Rückenschmerzen halb umfällt, weiß, wovon wir reden (Bahn dito). Also: Versetzung von Post und Transport in den Zustand von vor 1990! (Wo bleibt da eigentlich die famose, doch synthetische "Linke"?!)
Dieses Flugblatt herzustellen und zu verteilen kostet uns erhebliche Opfer. Nutzt sie also und stellt Euch nicht staatserhaltend blöd, sondern lernt subversiv denken! (Man fühlt sich bei allem materiellen Elend wohler, wenn man zumindest das geschafft hat.) Die "Ketzerbriefe" helfen Euch dabei - sehr viel besser als die eher teure gleichgeschaltete Presse. Und den Klügeren empfehlen wir besonders unsere von einem echten Insider verfaßte Sondernummer (Cover siehe oben).
Ansonsten besteht vor der nächsten und blutigen Gleichschaltungswelle die Gelegenheit, uns unter unserer Website (siehe unten) näher kennenzulernen.
Ketzerbriefe
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