Stories_Iris Johansen - Das Auge des Tänzers

Ein schlechter Tänzer

Wenn in einem Thriller der amerikanische Präsident oder seine Verwandtschaft vorkommen, verheißt das nichts Gutes. Und in diesem Buch bewahrheiten sich alle Befürchtungen.    27.01.2003

Die siebenjährige Tochter des amerikanischen Präsidenten entkommt nur knapp einer Entführung. Sie steht unter schwerem Schock und wird von der Ärztin Jessica Riley behandelt. Für die Heilung der kleinen Cassie zieht Jessica auch den Diamantenschmuggler Michael Travis heran, der dem Mädchen das Leben gerettet hat, sowie ihre Schwester Melissa, die über parapsychologische Fähigkeiten verfügt.

Als Travis ein lukratives Geschäft abwickeln will, zwingt er Jessica, mit ihm, Cassie und Melissa nach Amsterdam zu reisen. Von nun an werden sie alle vom amerikanischen Präsidenten beziehungsweise dessen CIA-Männern gesucht. Außerdem verfolgt sie der skrupellose und brutale Edward Deschamps. Dieser will Cassie entführen, um vom Präsidenten eine wertvolle goldene Pegasusstatue - den "Windtänzer" - zu erpressen. Das ist der zentrale Punkt in der Story.

Selten wurde ein Thriller so unspannend erzählt. Tatsächlich ergibt sich die Abwechslung in der Handlung nur durch die verschiedenen Aufenthaltsorte der Hauptfiguren. Vermeintlich (para)psychologische oder sonstige Gespräche erscheinen als fade und zu lange Dialoge mit Pathos. Eine schmalzige Liebesgeschichte macht die Lektüre zusätzlich unerträglich. Die Figuren sind farblos, unrealistisch und tragen am Ende alle einen Heiligenschein - außer dem Super-Bösen natürlich, der aber ohnehin vernichtet wird. Und auch wenn die smaragdgrünen Augen des Tänzers noch so oft funkeln und Cassie ins Leben zurück helfen, das Buch retten sie nicht.

Tanja Korn

Iris Johansen - Das Auge des Tänzers

Ø

(Final Target)


List Verlag (Berlin 2002)

 

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