Gametrak inkl. "Darkwind"
(In2Games/Atari/SevenM)
erhältlich für PS2
Aus der Kategorie "Dinge, die die Welt eindeutig braucht": Wieso ein kleines Plastikding für die PS 2 eine völlig neue Spielerfahrung bringt, erklärt Ihnen Christian Krenn. 19.10.2004
Liebe Leser, kommen Sie mit auf eine kleine Zeitreise, etwa ein Jahrzehnt zurück, zum Anfang der Neunziger. Musikalisch war damals Nirvana in aller Munde, der Wirtschaft ging es recht gut - und überall schossen Internet-Cafés aus dem Boden. In diesen gab es neben recht langsamen Netzzugängen meist auch verschiedene Spielereien mit 3D-Helmen und Handschuhen, die Besuchern die dritte Dimension, eine "Virtual Reality", vorzugaukeln versuchten - was allerdings eher schlecht als recht gelang. Gekostet hat das Zeug eine Lawine, und verglichen mit heutigen Verhältnissen erinnert die Optik von früher sowieso an die Rohfassung eines PC-Spiels ohne Texturen und anderen Schnickschnack: Magerkost hoch zwei.
Aber genug davon - zurück in die Zukunft. Wir schreiben das Jahr 2004. Spiele-Freaks kommen nicht nur in den Genuß fast photorealistischer Graphik, sondern sind dank verschiedener Eingabegeräte - von Eye-Toys über Karaoke-Mikrofone und Tanzmatten bis zu Bongo-Trommeln - nicht mehr auf Controller oder Joysticks angewiesen, um sich durch virtuelle Welten zu spielen. Die aktuellen Videogame-Charaktere wollen mit ganzem Körpereinsatz manövriert werden.
Auch eine eher unbekannte Firma namens In2Games, ansässig auf den britischen Inseln, machte sich vor kurzem daran, die 3D-Videospiel-Welt - nun ja, nicht neu zu erfinden, aber zumindest um ein ebenso gutes wie kreatives Stück Technik zu bereichern. Ob das Unternehmen gelungen ist, lesen Sie in den folgenden Absätzen.
Mittendrin statt nur dabei: Der Gametrak
Nicht umsonst hat das unauffällige schwarze Gerät auf der diesjährigen Games Convention den Titel "Innovativstes Produkt" abräumen können. "Der Spieler erhält mit Gametrak erstmals ein Eingabegerät, das die präzise räumliche Steuerung von Videospielen ermöglicht. Der neuartige Controller gibt dem Spieler durch das Erfassen der Bewegungen in drei Dimensionen völlig neue Handlungsspielräume und überzeugt durch die durchdachte intuitive Steuerung", war die Begründung der Jury hierfür. Und sie sollte richtig liegen.
Worum genau handelt es sich denn nun beim Gametrak? wird sich der geneigte Leser fragen. Wie auf dem Bild links ersichtlich, besteht das Gerät aus einer Matte (zur Bestätigung der Eingaben), dem eigentlichen Gametrak (der aussieht wie ein am Boden liegender Controller mit zwei Analog-Sticks) mitsamt einem Paar fingerloser Handschuhe. Diese sind über extrem reißfeste Schnüre, die ursprünglich zum Hai-Angeln gedacht waren, mit den zwei Sticks am Gametrak verbunden und messen so die ausgeführten Bewegungen.
Ausgeliefert wird das Gerät mit einem Spiel ("Darkwind", siehe unten). Weitere Games stehen bereits in den Startlöchern bzw. befinden sich Entwicklung, darunter ein durchaus interessant wirkendes Schwertkampfspiel sowie mehrere Sporttitel wie Golf oder auch Basketball.
Beat´em-up: "Darkwind"
Bei dem mitgelieferten Game "Darkwind" handelt es sich um ein Prügelspiel erster Güte. Zur Auswahl stehen neun Charaktere, jede/r mit individuellen Stärken, Schwächen und Special Moves. Alles in allem ist das Spiel selbsterklärend. Mit Hieben versucht man den Gegner zu treffen und ihm soviel Schaden wie möglich zuzufügen. Im Gegenzug wird dieser dasselbe versuchen. Wie bei einem richtigen Boxkampf besteht die Möglichkeit, zu blocken; dies wird am Bildschirm angezeigt, und man braucht nur noch die Hände in die richtige Position zu bringen, um den Schaden zu minimieren. Die Special Moves funktionieren ebenfalls nach diesem Prinzip - und schon nach ein, zwei Partien hat man den Bogen heraus. Auch wenn einen der Gegner öfters auf die Bretter schickt, muß man doch gestehen, daß dies nicht an der Künstlichen Intelligenz liegt. Auf geschickte Manöver mit Blockeinlagen und Gegenschlägen wartet man nämlich vergebens; meist liegt eine Niederlage einfach nur am unfairen Verhältnis zwischen erhaltenem und ausgeteiltem Schaden.
Aber genug davon: Interessanter als der Singeplayer-Modus ist bei Spielen dieser Kategorie ohnehin der Kampf gegen menschliche Gegner. Leider stand uns zum Testen bisher nur ein Gametrak zur Verfügung, weshalb über diesen Modus kein Urteil gefällt werden kann.
Diese Tatsache ist auf den ersten Blick auch der einzige Nachteil des witzigen Dings. Hand aufs Herz: Wer wird denn zwei Gametraks plus zwei Playstations und noch dazu zwei Fernseher anschaffen, um mit Freunden schweißtreibende Box- oder Schwertkämpfe zu betreiben?
Trotzdem - alles in allem muß man den Entwicklern (und natürlich dem Vertrieb) zugestehen, daß man mit dem Gametrak inkl. "Darkwind" (Gesamtpreis: knapp 99 Euro) ein im Verhältnis gesehen doch rechtes gutes Angebot erhält. Wenn der Hometrainer zu fad ist, hat man hier die Möglichkeit, auf spielerische Art Kilos zu verlieren. Und wer einige Kämpfe hintereinander durchzieht, kann ein wenig erahnen, durch welche Hölle Boxer in einem Schwergewichtskampf über neun Runden zu je drei Minuten gehen müssen. Insgesamt kostet das Paket auch weit weniger als eine Jahreskarte in einem Fitneßstudio ...
In diesem Sinne: Immer ordentlich hinhauen!
Gametrak inkl. "Darkwind"
(In2Games/Atari/SevenM)
erhältlich für PS2
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