Vom 8. bis 15. Februar geht das "Festival des gescheiterten Films" in den Breitenseer Lichtspielen vor Anker. Gezeigt werden Filme, für die es leider keinen kommerziellen Markt zu geben scheint.
04.02.2013
"Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern", wußte schon Henry Ford, wegen dem Autofahrer auch vor astronomischen Benzinpreisen nicht aufgeben und stur in ihren Kisten sitzen bleiben. "Ein angestrebtes Ziel oder ähnliches nicht erreichen, keinen Erfolg haben", meint Sprachstaatsanwalt Duden zum Thema "scheitern."
Beide Zitate verdeutlichen recht gut, worum es beim "Festival des gescheiterten Films" geht, das vom 8. bis 15. Februar in den Breitenseer Lichtspielen gastiert. "Gescheitert" bedeutet in diesem Fall nicht, daß es sich von Haus aus um schlechte Filme handeln würde - eher sind es Streifen, die mehr oder weniger nicht dem Mainstream-Kino entsprechen und die nicht zuletzt deshalb keinen Verleiher finden.
Die Palette reicht von Kurzfilmen wie der Komödie "Zermatsch" von Lex Weinlich bis zu abendfüllenden Produktionen wie "Thanksgiving, die nachtblaue Stadt" von Michael Pfeiffenberger und Stephan Demmelbauer, die eines gemeinsam haben: Der kommerzielle Erfolg im Kino ist ihnen versagt geblieben. Initiiert wurde das "Festival des gescheiterten Films" vor acht Jahren vom deutschen Filmemacher HW Müller, der immer wieder Probleme hatte, seine Produktionen kommerziell zu vermarkten. "Das erste Festival war ein Reinfall, weil ich selbst der einzige Teilnehmer war", erinnert er sich. "Aber ab dem zweiten Jahr ist die Resonanz immer größer geworden." Heuer soll ein "Best of" der vergangenen sieben Jahre geboten werden, und erstmals sollen auch die vertretenen Filmemacher an den Einkünften beteiligt werden.
2013 findet das "Festival des gescheiterten Films" in den Breitenseer Lichtspielen statt. Nicht zum ersten Mal: "Ich kenne HW Müller schon seit vielen Jahren und hatte das Festival schon mehrmals zu Gast", sagt Kinobetreiberin Anna Nitsch-Fitz (Bild rechts). Durch den Namen der Veranstaltung solle man sich nicht abschrecken lassen, denn "man bekommt wirklich sehr gute und interessante Filme zu sehen, die sonst nicht im Kino laufen, weil sie keinen Verleiher finden. Ich würde mir wünschen, daß möglichst viele Kino-Fans zum Festival ins BSL kommen."
Vom Festival abgesehen, können die Breitenseer Lichtspiele, immerhin das älteste noch bespielte Kino der Welt, ein bißchen Publikumszulauf ohnehin gut gebrauchen. Obwohl das Programm interessant gestaltet ist und neben aktuellen Titeln auch Kinderfilme, Themenreihen und Live-Konzerte zu Stummfilmen bietet, leidet das BSL unter permanentem Besucherrückgang, sodaß Anna Nitsch-Fitz gelegentlich Teile ihrer Pension in den Kinobetrieb investieren muß. Letzte Anschaffung war die "kleine Digitalisierung", durch die aktuelle Kassenerfolge wieder in Griffweite des Traditionskinos rücken.
Während des "Festivals des gescheiterten Films" wird auch eine Reihe von gescheiterten Filmemachern anwesend sein und ihr gescheitertes Werk präsentieren. Drehbuchautor Stephan Demmelbauer ist einer von ihnen: "Ich betrachte diese Filme nicht als gescheitert", sagt er. "Es sind vielmehr die gescheiteren Filme."
Aufzeichnung eines Festival-Schwerpunkts in der Radiosendung "Saal B"
Das "Festival des gescheiterten Films" ist noch bis Ende März auf Tour. Nächste Station sind die Breitenseer Lichtspiele vom 8. bis 15. Februar. Nach sieben Jahren wachsendem Zuspruchs für "dieses merkwürdige, aber auch sympathische 'Festival des gescheiterten Films' ziehen wir nun Bilanz", sagt Veranstalter HW Müller. "Mit dem 'BEST OF & Co. aller Staffeln' wollen wir allen Zweiflern eine Chance geben, Argumente für und wider zu finden." Was bleibt, so Müller, sei eine Erkenntnis: "Gescheiterte Filme haben nichts mit schlechter Qualität zu tun. Je höher der Anspruch, desto tiefer der Fall - und umso wahrscheinlicher das Scheitern."
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