Sylvie Granotier - Dodo
ØØØØ
Distel-Literatur-Verlag (Heilbronn 2001)
Wenn es jemand schafft, aus der traurigen Existenz von Obdachlosen mehr als üblen Sozialkitsch herauszuholen, darf man gratulieren - zu einem Krimi in ungewohntem Milieu. 11.11.2002
Angst und Schrecken herrschen unter den Clochards von Paris. Ein Mörder treibt sich herum und schlitzt weibliche Obdachlose brutal auf. Dodo sieht sich als nächstes Opfer und den Grund für die grausamen Morde in ihrer eigenen Vergangenheit. Schließlich meint sie die Stimme eines Toten zu hören, der sie verfolgt.
Sylvie Granotiers Geschichte rund um Dorothée, kurz Dodo genannt, und ihre heimat- und obdachlosen Freunde Sally, Robert und Quasi strotzt vor überbordender (Selbst-)Ironie und beißendem Spott. Das Schmunzeln wird unweigerlich zum Lachen. Dodo erzählt ihren Freunden ihre Lebensgeschichte, d. h. die Umstände, die sie zu einer Sandlerin machten: ein gewalttätiger Geliebter, der sie um einen Großteil ihres Vermögens bringt, und ein edler Freund als vermeintlicher Retter, der sich letztendlich als noch größerer Schurke erweist. Nebenbei begibt sich Dodo beherzt auf die Suche nach ihrem unheimlichen Verfolger.
Der Roman spielt im Obdachlosenmilieu von Paris und schafft es, dieses sehr realistisch wiederzugeben. Der Dreck, die Einsamkeit und doch wieder Zusammengehörigkeit mit Schicksalsgenossen, die Hoffnungslosigkeit der Situation und dennoch das Festhalten an Lächerlichkeiten bilden den Hintergrund der Story. Dodos Schicksal reißt mit - und eigentlich interessiert den Leser am Ende viel mehr, ob sie den Schritt zurück in ihr altes Leben schafft oder nicht. Der Mörder wird da (fast) zur Nebensache.
Sylvie Granotier - Dodo
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Distel-Literatur-Verlag (Heilbronn 2001)
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