Charlie Huston - Die Plage
Heyne Tb. 2011
Die Welt versinkt in Wahnsinn, Verbrechen und Terror.
Nein, das ist kein Zitat aus den Nachrichten von gestern (die waren langweilig, wie immer), sondern eine kurze Zusammenfassung des apokalyptischen Szenarios, in dem sich Parker Haas, ein idealistischer Undercover-Cop des Los Angeles Police Department, in Charlie Hustons Thriller "Die Plage" findet. Eine Seuche raubt immer mehr Menschen den Schlaf - und wenn sie lange Zeit nicht mehr träumen können, reicht es ihnen nicht mehr, in den künstlichen Welten des Online-Rollenspiels "Chasm Tide" zu versinken, sondern sie drehen durch, ermorden ihre Familien oder verüben Anschläge. Gegen die Plage hilft nur ein rares Medikament namens Dreamer, das den tödlichen Verlauf der Krankheit wenigstens erträglich macht. Haas soll dafür sorgen, daß das Mittel nicht auf den Schwarzmarkt gelangt. Dabei hat er es nicht nur mit Dealern und Hackern, sondern auch mit unkooperativen Kollegen, exzentrischen Millionärssöhnen, einem Profikiller und der eigenen Kleinfamilie zu tun. Huston (der mit seinen Joe-Pitt-Vampirromanen auch im phantastischen Genre Erfahrung sammelte) zeichnet eine glaubwürdige Welt der nahen Zukunft, in der er seine Protagonisten durch reale und virtuelle Höllen schickt. Ganz anders als das Durchschnitts-Krimimaterial, das Monat für Monat auf den Wühltischen landet - und nicht nur deshalb lesenswert.
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