Michael Crichton (as John Lange) - Odds On/Scratch One
Hard Case Crime (Titan Books) 2013
Michael Crichton (1942–2008) war ein Visionär: Der Meister des Techno-Thrillers schrieb nämlich nicht nur Bücher zu diversen Angstmacherthemen - wie "Nippon Connection" oder "Airframe" -, sondern veröffentlichte als letztes großes Werk noch den Roman "Welt in Angst", der Argumente gegen die Theorie von der Klimaerwärmung lieferte. Ach so, Moment, das darf man gar nicht mehr sagen, es heißt ja jetzt (aus Mangel an Erwärmung) "Klimawandel". Eben diese "ideologisierte Wissenschaft" warf Crichton den Klima-Panikmachern (die gut an ihren Pseudolehren verdienen) auch vor; ein paar Jahre nach seinem Tod durchschauen schon viel mehr Menschen die Irrtümer und Absichten der neuen Religion ...
Lange, bevor sich der amerikanische Bestseller-Autor mit so gewichtigen Themen befaßte, schrieb er - in den 60er und frühen 70er Jahren - ein paar schnelle Pulp-Thriller. Zwei dieser unter dem Pseudonym John Lange erschienenen Werke hat der Verlag Hard Case Crime bereits veröffentlicht (siehe "Schmauchspuren" Nr. 14 & 22); jetzt sind auch die anderen sechs dort erschienen.
Der 1966 entstandene Roman "Odds On" führt uns - zusammen mit drei Berufsverbrechern - an die spanische Costa Brava. Dort steht ein Luxushotel, das die Herren ausrauben wollen; den Plan dafür haben sie am Computer (der damals noch nicht auf jedem Schreibtisch stand und dem Plot etwas Exotisches verlieh) verfeinert. Eigentlich kann nichts schiefgehen ... wären da nicht drei Frauen, die sich einmischen und das perfekte Verbrechen gefährden. Ein Jahr später veröffentlichte Crichton "Scratch One", das à la James Bond in Monte Carlo, Kairo, Lissabon und anderen aufregenden, mondänen Städten spielt. (Vor 50 Jahren waren Fernreisen halt noch ein Luxus.) Der Protagonist ist jedoch kein 007, sondern ein amerikanischer Anwalt, der von einer Terroristengruppe für einen Geheimagenten gehalten wird.
Also: Spannung, Aufregung, Sixties-Feeling, jeder Mann ist gefährlich, jede Femme ist fatale. So haben wir unsere Zeitreisen gern.
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