Warren Ellis - Gun Machine
Heyne Tb. 2013
Ein New Yorker Polizist, dessen Partner im Einsatz umkommt. Ein Serienkiller, der Hunderte Menschen erschossen hat. Und dann die Geschichte, wie der einsame Ermittler zusammen mit ein paar Sidekicks und gegen eine Verschwörung der Mächtigen den Fall klärt.
Hat man alles schon tausendmal gelesen? Vielleicht - aber garantiert nicht so. Und ganz bestimmt nicht von einem Schriftsteller wie Warren Ellis, dessen meisterhafte Comicserie "Transmetropolitan" schon vor Jahren bewies, daß er Genregrenzen stets überraschend transzendieren kann. Sein Romandebüt "Gott schütze Amerika" erging sich eventuell noch etwas zu sehr in Skurrilitäten, doch mit "Gun Machine" zeigt er, wie sattelfest er auch hier längst geworden ist. Der obige Detective entdeckt die Trophäenkammer des besagten Killers: eine Wohnung, in der 200 Mordwaffen kunstvoll arrangiert sind. Damit hat er ganz allein einen Fall in der Hand, den eigentlich niemand aufgeklärt haben will ... Nur zwei völlig durchgedrehte Kriminaltechniker stellen sich an seine Seite und jagen den psychotischen Killer, der halb in der Gegenwart und halb in der indianischen Vergangenheit Manhattans lebt.
Zwischendurch demonstriert Ellis sein umfassendes Wissen um Popkultur und die Science-Fiction-Technik - von Überwachung bis zu Computer-Börsendeals - die uns heute sowie zehn Minuten in der Zukunft allerorten umgibt. Schwarzer Humor, gelungene Dialoge und geschickt eingesetzte Gewaltszenen machen "Gun Machine" zum Buch der Saison, ob im englischen Original (empfohlen) oder in der Übersetzung.
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