Katja Henkel - Lavons Lied
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Wunderlich/Rowohlt (Reinbek 2002)
Damen im Café: nicht gerade der Grundstein eines echten Spannungsromans. Doch die New Yorker Jazz-Clubs der 50er Jahre ziehen den Leser schnell in ihren Bann. 02.12.2002
Seit 40 Jahren treffen sich zwei Frauen einmal im Monat in einem New Yorker Kaffeehaus. Die eine, Thilda Horn, eine Deutsche, war einst eine talentierte Pianistin, die es in den Jazz-Clubs der 50er Jahre zu Anerkennungserfolgen gebracht hatte. Als sie Vernon Banner, einen bekannten farbigen Saxophonisten, kennenlernte, wurde sie seine Geliebte und zog zu ihm und seiner Frau. Letztere ist die namenlose Erzählerin des Romans - und die andere Frau im Café.
Thilda hat Vernons Vater Benjamin erschossen und saß dafür zehn Jahre im Gefängnis. Die Gründe für die Ermordung werden erst am Ende des Romans aufgelöst. Dazwischen liegt eine fesselnde Story von Leidenschaft, Schmerz und Wahnsinn. Es pulsiert in diesem Buch - und das gewaltig. Die Atmosphäre der 50er Jahre im "Big Apple" mit seinen zahlreichen Jazz-Etablissements sowie den vielen bekannten und unbekannten Musikern bilden den Hintergrund der Geschichte. Im Zentrum des Geschehens stehen die bedingungslose Liebe der beiden Frauen zu Vernon Banner und dessen Liebe zur Musik. Zu Beginn ruhig, fast desinteressiert erzählt, entwickelt sich im Lauf des Romans eine intensive und spannungsgeladene Stimmung. "LaVons Lied" ist eine sinnliche, erotische Dreiecksgeschichte, voll von Betäubung und Klarsicht, von Brutalität und Zärtlichkeit.
Katja Henkel - Lavons Lied
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Wunderlich/Rowohlt (Reinbek 2002)
Ein toter Chinese im Park und keine Verdächtigen, keine Spuren, kein Motiv. Kommissar Laice ermittelt diesmal im französischen Chinatown und gerät selbst in die Schußlinie.
Das zweite Abenteuer der attraktiven Privatdetektivin Malina Maltzan ist zwar unterhaltsam und spannend, bringt aber leider nichts Neues.
Profikiller Martin Terrier will aussteigen, sein Boß hält davon wenig - womit ein spannender Krimi der "Série noire" beginnt.
Wie kann man den Schmerz beim Verlust eines Kindes beschreiben? Wahrscheinlich gar nicht. Oder so wie Renate Dorrestein in ihrem grandiosen Roman "Zurück auf los!"
Der erste Horrorroman von Short-Story-Autorin Nancy Kilpatrick ist eine moderne Vampirgeschichte mit sehr viel Brutalität und kaum Überraschungen.
Ein packender, mit schwarzem Humor angereicherter Roman über eine zerfallende algerische Familie läßt den Leser zwischen Lachen und Weinen schwanken.
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