James Surowiecki - Die Weisheit der Vielen
ØØØ
Warum Gruppen klüger sind als Einzelne und wie wir das kollektive Wissen für unser wirtschaftliches, soziales und politisches Handeln nutzen können
Bertelsmann (D 2005)
"Wo der Pöbel trinkt, sind alle Brunnen vergiftet." Ein amerikanischer Journalist versucht vom Gegenteil zu überzeugen, bleibt aber den Beweis schuldig. 29.11.2005
Die Masse ist dumm, dumpf und gefährlich. Dieses weit verbreitete und immer wieder auch von Wissenschaftlern gestützte Urteil ist falsch - sagt James Surowiecki. Der Wirtschaftskolumnist des "New Yorker" ist genau gegensätzlicher Meinung: Eine Gruppe von Menschen kann zu klügeren und effizienteren Entscheidungen kommen, als jeder einzelne in ihren Reihen, Experten ausdrücklich eingeschlossen.
Surowiecki behauptet, daß sich in Gruppen Fehlentscheidungen gegenseitig aufheben, so daß der Durchschnitt vieler falscher Einzelmeinungen ein richtiges Endergebnis bedingt - ob man nun das Gewicht eines Ochsen schätzen, die Entwicklung der Aktienmärkte vorhersagen oder eine Internet-Suchmaschine bauen möchte. Entscheidend sind dabei nur wenige Faktoren: daß die Gruppe groß genug ist, daß sie vielfältig genug ist, daß jeder Einzelne über ein Mindestmaß an Information verfügt und jeder unbeeinflußt seine Meinung abgeben kann. Mehr muß nicht sein; Absprachen, Konsenssuche, Expertenzirkel und ähnliches würden das Ergebnis nur verschlechtern ...
Nun ist kollektive Intelligenz keine neue Beobachtung, die Wissenschaften haben schon viele Hinweise darauf gefunden. Durch die Verbreitung des Internet ist das Thema auch ziemlich "hip". "Die Weisheit der Vielen" reiht sich daher zwischen Titeln wie "Tipping Point" von Malcolm Gladwell oder "Emergence" von Steven Johnson ein. Und wie diese Bücher eignet es sich auch ganz nett als Einstieg ins Thema. Der Erzählstil ist locker, aber nicht gerade kompakt. Es wäre auch deutlich kürzer als auf 340 Seiten gegangen.
Der Autor präsentiert für seine Grundannahme jede Menge guter Beispiele - aber einen Beweis, oder etwas, das zumindest halbwegs in die Nähe eines Beweises kommt, bleibt er schuldig. Das wäre nicht weiter störend, wenn er seine These auch als solche präsentieren und sie nicht ab dem zweiten Kapitel als Tatsache behandeln würde.
Was soll man nun also von dem Buch halten? Leser, die ohnehin schon davon überzeugt sind, daß die Menschheit im Kollektiv weiter kommt als im neoliberalen Ellbogenkampf, werden darin ein paar nette Beispiele dafür finden. Wer aber erst überzeugt werden muß, wird es nach diesem Buch wohl nicht sein.
James Surowiecki - Die Weisheit der Vielen
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Bertelsmann (D 2005)
Politiker und Philosophen haben eines gemeinsam: Beide reden gerne viel, sagen aber oft nur wenig.
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Zwei Jahre reiste der Autor um die Welt, um die Antwort auf unser aller Frage zu finden: Spinnt das Wetter in letzter Zeit wirklich - oder kommt uns das nur so vor?
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