Didier Daeninckx - Bei Erinnerung Mord
ØØØ
(Meurtres pour mémoire)
Distel Literatur Verlag (Heilbronn 2003)
Auch die Franzosen haben historisch einiges aufzuarbeiten. Aber praktischerweise ist es auch hier die bewährte Nazi-Geschichte, die für Krimispannung sorgen soll. 10.02.2003
Eines gleich vorweg: Dieser Roman erfordert etwas Hintergrundwissen über und Interesse für die französische Geschichte. Die französisch-algerischen Spannungen ebenso wie die Deportationen von Juden in der Nazizeit sind die Themen von Daeninckxs Krimi rund um die Ermordung eines Geschichtslehrers und dessen Sohn.
Im Oktober 1961 wird Roger Thiraud während einer Demonstration von Algeriern in Paris erschossen. Zwanzig Jahre später ereilt seinen Sohn Bernard in Toulouse das gleiche Schicksal. Der ermittelnde Inspecteur Cadin vermutet hinter den beiden Verbrechen eine Verbindung, denn Vater und Sohn Thiraud haben vor ihrem gewaltsamen Tod in den Archiven von Toulouse Nachforschungen betrieben.
Bis Cadin den Mörder findet, begleitet ihn der Leser in mehrere Nebenhandlungen, die manchmal wenig mit der Hauptstory zu tun haben. Letzterer fehlt es gelegentlich an Spannung und Dichte, den Figuren an Farbe und Tiefe. Dafür aber ist Daeninckxs Kritik umso präziser, offener und gnadenloser. Er rechnet mit der Vichy-Regierung der frühen 40er Jahre ab, läßt kein gutes Haar an der französischen Polizei, die brutal gegen die algerische Freiheitsbewegung vorging. Und er gibt Einblick in einen Beamtenapparat, der nach wie vor eifrig vertuscht und verschweigt.
Didier Daeninckx - Bei Erinnerung Mord
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(Meurtres pour mémoire)
Distel Literatur Verlag (Heilbronn 2003)
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