Daniel Pennac - Wenn alte Damen schießen
ØØØØ
(La fée carabine)
KiWi (Köln 2002)
Kann man sich Freaks wirklich ersparen? Im wahren Leben wahrscheinlich schon, in der Literatur hingegen darf und soll man sie zeigen. So sind wir wenigstens gewarnt. 13.01.2003
Daniel Pennacs zweiter Roman rund um die Familie Malaussène handelt von einem skrupellosen Mörder, der alte Damen im Pariser Multi-Kulti-Viertel Belleville aufschlitzt. Selbstverständlich gerät Sündenbock Benjamin Malaussène in Verdacht, der Schuldige zu sein. Aber das ist er ja schon genauso gewöhnt wie die Turbulenzen in seiner Großfamilie: Maman Malaussène ist schwanger, und keiner kennt den Vater des Kindes. Der Hund kränkelt und die Geschwister kümmern sich um drogensüchtige alte Männer, die sie bei sich zu Hause aufnehmen. Diesmal erscheinen zu Benjamins Rettung der junge und talentierte Kommissar Pastor, ein als Vietnamesin verkleideter Polizist, ein Serbe, der mit alten Damen gegen die Ewigkeit kämpft, und eine Handvoll Araber, die immer hilfreich zur Seite stehen.
Wie schon in "Paradies der Ungeheuer" (siehe EVOLVER-Archiv) besticht Pennacs Prosa durch Wortwitz und Sprachspielereien, die durch die großartige Übersetzerin Eveline Passet nichts von ihrer Originalität einbüssen. Brutale Szenen oder ungeheuerliche Ereignisse werden beiläufig und ironisch erzählt; amüsante Begebenheiten und unerwartete Wendungen in der Handlung machen es dem Leser schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Daniel Pennac - Wenn alte Damen schießen
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(La fée carabine)
KiWi (Köln 2002)
Ein toter Chinese im Park und keine Verdächtigen, keine Spuren, kein Motiv. Kommissar Laice ermittelt diesmal im französischen Chinatown und gerät selbst in die Schußlinie.
Das zweite Abenteuer der attraktiven Privatdetektivin Malina Maltzan ist zwar unterhaltsam und spannend, bringt aber leider nichts Neues.
Profikiller Martin Terrier will aussteigen, sein Boß hält davon wenig - womit ein spannender Krimi der "Série noire" beginnt.
Wie kann man den Schmerz beim Verlust eines Kindes beschreiben? Wahrscheinlich gar nicht. Oder so wie Renate Dorrestein in ihrem grandiosen Roman "Zurück auf los!"
Der erste Horrorroman von Short-Story-Autorin Nancy Kilpatrick ist eine moderne Vampirgeschichte mit sehr viel Brutalität und kaum Überraschungen.
Ein packender, mit schwarzem Humor angereicherter Roman über eine zerfallende algerische Familie läßt den Leser zwischen Lachen und Weinen schwanken.
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