Astrid Paprotta - Sterntaucher
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Eichborn (Frankfurt a. M. 2002)
Oberkommissarin Ina Henkel steht ihren angloamerikanischen Vorbildern um nichts nach. Wo sie nach Mördern sucht, werden Psychogramme gezeichnet, die ihresgleichen suchen. 23.09.2002
Der junge Polizist Dorian Kammer wird eines Nachts zu einem Leichenfund gerufen und entdeckt, daß der durch zahlreiche Messerstiche ermordete und liebevoll zugedeckte Tote sein jüngerer Bruder Robin ist. So beginnt Astrid Paprottas bemerkenswerter Psychokrimi rund um zwei Söhne, die von ihrer Mutter - einer einst erfolgreichen Sängerin - verlassen wurden. Während sich der eine in grenzenlosem Haß gegen die Mutter verzehrt, läuft der andere vergeblich vor der Vergangenheit und der Realität davon.
"Sterntaucher" ist ein Buch von großer Intensität, das den Leser in die Tiefen der menschlichen Psyche und in Abgründe der Gesellschaft blicken läßt. Abwechselnd aus Dorians und Oberkommissarin Ina Henkels Perspektive erzählt, folgt der Leser den akribisch beschriebenen Gedanken der beiden Figuren, die wie innere Monologe sind. Dorian ist von seinem toten Bruder und der Erinnerung an ihn und ihre gemeinsame Kindheit besessen; Ina wird in den Bann von Dorians faszinierend charakterisierter Mutter gezogen. Ihre Suche nach dem Mörder führt sie zu gescheiterten Träumen und verpfuschten Leben - und zu einer Frau, die ihren Kindern die Sterne vom Himmel holen wollte, sie aber in ein Meer aus Tränen und Verzweiflung tauchte. Die Spannung des Buches entsteht nicht aus packenden Ereignissen, sondern aus beklemmend-erschütternden Enthüllungen, die weder Leser noch handelnde Figuren loslassen. Empfehlenswerte Lektüre, wenn auch nicht unbedingt für zarte Seelchen.
Astrid Paprotta - Sterntaucher
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Eichborn (Frankfurt a. M. 2002)
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