André Kubiczek - Die Guten und die Bösen
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Rowohlt Berlin (Berlin 2003)
Berlin ist (zumindest in der Literatur) vor allem eines gern: skurill. Dieses Adjektiv paßt auch auf den Roman um den Privatdetektiv Raymond Schindler. Hach, wie schräg! 28.04.2003
Ein gutes Dutzend Figuren schickt André Kubizcek in seinem zweiten Roman durch das Berlin des Jahres 00. Der Y2K-Sprung ist geschafft, der Euro noch nicht eingeführt. Es ist ein Berlin, dessen Aufstieg zu Hauptstadt und Metropole durchfressen ist von Verfall, Regression und Anarchie. Ein gutes Dutzend Figuren - Hochschulassistenten, Studenten, Hilfskellner, frustrierte Hausfrauen, Zeitgeistjournalisten, Angepaßte und Anpassungsunwillige - bevölkern das Buch, dazu ein Wellensittich, der sich per Suizid für seine von Sodomie geplagten Freunde opfert. Und ein Frührentner und Privatdetektiv, Raymond Schindler, dem eine Ich-Erzählposition zugestanden wird, die er für einen witzig-skurrilen Mike-Hammer-Stil mißbraucht, gespickt mit Vergleichen, die an Eindringlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen - so erlischt Schindlers Konzentration "wie ein adeliges Kerzchenflämmchen im Sturm der Oktoberrevolution".
Kubiczeks erzählerische Kunst liegt in der Souveränität, mit der er die Figuren entwirft und führt, die abgefahrensten Seelennöte plausibel macht, literarische Verweise einflicht und die einen Mikro- im Makrokosmos Berlin schafft, den man nurungern wieder verläßt. Ein angenehm-schräger Roman voll wohlig-feiner, selbstsicherer Ironie.
Und die Moral? "Kapitalismus schlaucht..."
André Kubiczek - Die Guten und die Bösen
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Rowohlt Berlin (Berlin 2003)
Die Verwicklungen sind so zahlreich wie die Drogen, wenn der berühmteste Regisseur mit der bestbezahlten Schauspielerin der Welt einen Schwanz-und-Mösen-Film dreht.
Dieses Buch zeigt Bilder, die sowohl Gewalt zum Inhalt haben als auch sie (re)repräsentieren. Das Spektrum reicht dabei von ägyptischen Ersatzköpfen bis zu den Wiener Flaktürmen.
Wenn ein Zyniker wirklich in Bücher schauen müßte, um sich die Formulierung anderer anzueignen, dann wäre er kein Zyniker. Aber das ist eine andere Geschichte.
Berlin ist (zumindest in der Literatur) vor allem eines gern: skurill. Dieses Adjektiv paßt auch auf den Roman um den Privatdetektiv Raymond Schindler. Hach, wie schräg!
Fry, Bender und ihre Trickfilmgefährten gehen in die nächste Runde: Staffel 2 der Matt-Groening-Serie liegt jetzt ebenfalls auf DVD vor.
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