Sommernachtskonzert 2013
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Open-Air-Konzert in Schönbrunn
Werke von Richard Wagner und Giuseppe Verdi
Solist: Michael Schade
Wiener Philharmoniker/Lorin Maazel
Konzert am 30. Mai 2013 in Schönbrunn
Sony Classical (D 2013)
Im hochgerühmten Wagner- und Verdi-Jahr ließen die Spitzeninterpretationen bis jetzt leider auf sich warten. Daher wagt der EVOLVER-Klassikexperte wieder einmal einen Griff in die Plattenkiste, wo sich die echten Highlights verbergen. Aktuell konnte ihn nur das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker unter Lorin Maazel überzeugen. 15.07.2013
Lorin Maazel, einer der wenigen echten Star-Dirigenten der Gegenwart, dirigierte heuer erstmals das bereits zum zehnten Mal dargebotene "Sommernachtskonzert" der Wiener Philharmoniker in Schönbrunn. Traditionsgemäß war das Wetter auch diesmal wieder schlecht, was das musikalische Erlebnis jedoch nicht schmälerte. Im Gegenteil: Viele der Stücke bekamen hier ein besonderes Gewicht, da nur wirklich interessiertes Publikum nach Schönbrunn pilgerte und die Schönwetter-Musikhörer fernblieben.
Der in Wien so schändlich behandelte und viel zu kurz als Operndirektor präsente Dirigent hatte mit dem Orchester ein ebenso schwieriges wie eingängiges Programm erarbeitet. Das Konzert begann mit dem Triumphmarsch aus Verdis "Aida" - wobei nicht nur der Marsch erklang, sondern eine großartige Bearbeitung der gesamten Triumphszene. Maazel und die Philharmoniker machten schon aus diesem Stück ein einzigartiges Erlebnis. Danach erklang das Vorspiel zur Wagner-Oper "Die Meistersinger von Nürnberg", das der EVOLVER-Klassikexperte noch nie so gut interpretiert hören durfte. Es war wahrlich atemberaubend, wie transparent und mitreißend die Kontrapunkte des Stücks zu erleben und zu hören waren. Hier war jeder Takt beeindruckend, so wie bei den ebenfalls gebotenen Verdi-Vorspielen und vor allem bei Vorspiel und Liebestod aus Wagners "Tristan und Isolde". Hier haben Orchester und Dirigent die Latte für die Premiere in der Staatsoper fast unerreichbar hoch gelegt. Erstmals sang in dieser Konzertreihe der kanadisch-deutsche Tenor Michael Schade - zuerst eine Arie aus Verdis "I Lombardi" und dann die "Gralserzählung" von Richard Wagner. Man merkte dem Sänger seine enorme Nervosität an; angesichts dessen brachte er dann doch eine überzeugende Leistung. Das Konzert war nicht nur ein Meilenstein in der Geschichte der Philharmoniker, sondern auch das beste aus der Reihe der Sommernachtskonzerte. Die unlängst erschienene CD ermöglicht ein Wiederhören dieser großartigen Aufführung.
Ebenfalls von Sony - diesmal aus dem Archiv - stammt eine 2-CD-Box mit "Ring"-Ausschnitten. Die Wagner-Aufnahme entstand in Dresden, als die Stadt noch hinter dem Eisernen Vorhang lag. Neben der Staatskapelle Dresden unter Marek Janowski hört man darauf die Crème de la Crème der Opern-Stars der 80er Jahre. Auf der Besetzungsliste stehen beispielsweise Peter Schreier, Theo Adam oder Eberhard Büchner (die tatsächlich aus dem Osten stammen); darüber hinaus findet man dort westliche Prominente wie etwa Siegfried Jerusalem und Jessye Norman als Siegmund und Sieglinde. Marek Janowskis analytische Sicht und die großartigen Sänger machen aus dieser Doppel-CD ein gelungenes Einstiegspaket für alle, die Wagners wichtigstes Werk wertschätzen wollen.
Eine andere "Ring"-Sicht vertrat 2012 Christian Thielemann in der Wiener Staatsoper, wie man jetzt auf einer 14-CD-Box verfolgen kann. Der Maestro vermittelt hier - wie immer beeindruckend - sein spätromantisches Wagner-Bild; mit interessanten Sängern hat man hier eine erfreuliche Referenzproduktion in den Händen. Leider bekommt man aber auch zu hören, wie das Projekt "Adrian Eröd singt Loge" auf hohem Niveau gescheitert ist. Kann der Sänger auf der Bühne vielleicht durch sein exzellentes Spiel ablenken, so liefert die CD eine erbarmunglose Dokumentation seiner stimmlichen Schwächen. Hoffentlich lernt Eröd daraus und betrachtet Wagne nur als Kurzausflug in (für ihn) fremde Regionen. Die Box enthält auch zwei DVDs, die diese Thielemann-Produktion zeigen und mit anderen Interpretationen vergleichen. Für "Ring"-Fans ein absolutes Muß - trotz tontechnischer Mängel beim Mitschnitt.
Nicht nur Komponisten sind heuer Jubilare, sondern auch Dirigenten wie James Levine, der unlängst seinen 70. Geburtstag feierte. Mit der Ballettmusik-CD des Opernkomponisten Giuseppe Verdi beweist er wieder einmal, was für ein hervorragender Dirigent er ist. Ob bei den "Vier Jahreszeiten" (Verdis "Sizilianische Vesper") oder bei den Stücken aus "Aida" - immer stimmen bei ihm Brillanz, Kraft und Sensibilität bis zum letzten Takt. Die Tonträgerfirmen sollten unbedingt ihre Archive öffnen und andere Levine-Aufnahmen suchen - da verbergen sich garantiert noch viele Schätze.
Claudio Abbados Achtziger wird so gefeiert, wie der Maestro auch selbst ist: bescheiden und verhalten. Abbado war einst ein stets gerngesehener Gast bei den Philharmonikern; doch heute muß man in der sogenannten Welt-Musikhauptstadt Wien froh sein, wenn er einmal im Jahr mit seinem Orchestra Mozart erscheint. Mit besagtem Ensemble hat er jetzt erstmals eine Symphonie von Robert Schumann produziert. Die zweite Symphonie in C-Dur ist eines der beliebtesten Werke des deutschen Komponisten und durch die vielen kaum zu übertreffenden Referenzaufnahmen eine schwierige Aufgabe. Claudio Abbado hat sie bewältigt - und steigt mit der Symphonie (inkl. zweier Ouvertüren) endgültig in den Dirigenten-Olymp auf.
Ebenfalls seinen 80. Geburtstag feierte am 29. Mai der berühmte deutsche Dirigent Helmuth Rilling. Zu diesem Anlaß brachte Hänssler Classic das deutsch-romantische Oratorium "Elias" von Felix Mendelssohn-Bartholdy heraus. Fazit dieser Aufnahme: Man hört immer wieder gern, mit welchem Eifer, Elan und welcher Musikalität Rilling seine Gächinger Kantorei und das Bach-Collegium Stuttgart inspirierte.
Sommernachtskonzert 2013
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Open-Air-Konzert in Schönbrunn
Werke von Richard Wagner und Giuseppe Verdi
Solist: Michael Schade
Wiener Philharmoniker/Lorin Maazel
Konzert am 30. Mai 2013 in Schönbrunn
Sony Classical (D 2013)
Der Ring des Nibelungen
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Highlights
Staatskapelle Dresden/Marek Janowski
Solisten: Peter Schreier, Theo Adam, Siegfried Jerusalem, Jessye Norman u. a.
2-CD-Box
Eurodisc/Sony Classical (D 2013)
Der Ring des Nibelungen
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Richard Wagner
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper/Christian Thielemann
Solisten: Albert Dohmen, Waltraud Meier, Christopher Ventris u. a.
14-CD-Box inkl. 2-DVD-Dokumentation
Deutsche Grammophon/Unitel Classica (D 2013)
Schumann
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Werke von Robert Schumann
Symphonie Nr. 2 in C-Dur op. 61
Ouvertüren zu "Manfred" und "Genoveva"
Orchestra Mozart/Claudio Abbado
Deutsche Grammophon/Universal (D 2013)
Elias
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Oratorium von Felix Mendelssohn-Bartholdy
Gächinger Kantorei Stuttgart
Bach-Collegium Stuttgart/Helmuth Rilling
Solisten: Christine Schäfer, Cornelia Kallisch, Michael Schade und Wolfgang Schöne
Hänssler Classic (D 2013)
Hören darf man heuer auch ganz ohne Maske. Grund genug für den EVOLVER-Klassikexperten Herbert Hiess, seine Musiktips für die Weihnachtszeit unter den virtuellen Christbaum zu legen.
Nicht nur Thomas Angyan, der zukünftige Ex-Chef des Wiener Musikvereins, hätte sich den Abschluß seiner Karriere - ebenso wie Staatsoperndirektor Dominique Meyer - anders vorgestellt. Wie so viele Kulturschaffende gingen beide der angeblichen Pandemie in die Falle.
Wer Rudolf Buchbinder ist, braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären. Der sich im 74. Lebensjahr befindende Star-Pianist ist in Kulturkreisen weltweit ein Begriff - und vor allem in Sachen Beethoven eine Kapazität, an der man nicht vorbeigehen kann und darf.
Pech oder Schicksal - wie auch immer man es bezeichnen mag: Daß die großartige Berliner "Carmen" schon nach der zweiten Aufführung von Amts wegen gestoppt werden musste, hätte sich niemand gedacht. Jetzt kann man sie wohl einige Zeit nur als Stream oder Aufzeichnung betrachten. Die Staatsoper unter den Linden zeigt mit ihr jedenfalls, daß sie dank ihrer hervorragenden Musiker viele der angeblichen Spitzenhäuser übertrifft.
Wie Political Correctness als brutale Verlogenheit entlarvbar ist, zeigt das Stück "Der Vorname" des Autorenduos Patellière und Delaporte. Herbert Hiess hat es in den Kammerspielen erlebt.
Alle Jahre wieder ... kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der "Streß", der oft zu Geschenkskäufen in letzter Minute führt. Um Verlegenheitsgaben wie Socken oder Bonbonnieren zu umgehen, hat der EVOLVER-Klassikexperte einige Tips zusammengestellt, die nicht nur eingefleischten Klassikliebhabern Freude bereiten werden.
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