Lorin Maazel - The Complete Early Recordings
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18-CD-Box
div. Solisten
Berliner Philharmoniker/Orchestre National de France/Radio Symphonie Orchester Berlin
Lorin Maazel
18-CD-Box
Deutsche Grammophon/Universal (D 2014)
Nicht jedes Jubiläum hat einen angenehmen Beigeschmack - so wie etwa der unlängst begangene 85. Geburtstag des erst vor kurzem verstorbenen Star-Dirigenten Lorin Maazel, dessen akustisches Vermächtnis aber wenigstens auf CD erhalten ist. Den 60. Geburtstag des noch lebenden Austro-Poppers Rainhard Fendrich begeht sein Label ebenfalls mit neuen Tonträgern. 10.04.2015
Der "Austro-Barde" Rainhard Fendrich ist für viele Musikhörer Geschmackssache - so wie das gesamte Genre, das er mitbegründet hat. Anläßlich seines Sechzigers legte die Universal nun zwei Doppel-CDs mit den wichtigsten/erfolgreichsten Songs aus Fendrichs Lebenswerk auf. Darauf besticht er durch intelligente und lebensnahe Texte, die immer exzellent zur Musik passen. Die stammt zwar nicht immer von ihm, da er oft bekannte (vor allem lateinamerikanische und spanische) Melodien coverte, die er mit seinem Wiener Charme anreicherte. Oft kommt auch Fendrichs Sarkasmus liebenswert zutage; manchmal werden sogar Selbstreflexionen hörbar (wie in "Strada del Sole" oder "Manchmal denk i no an di"). Damit ist diese Jubiläumsausgabe sehr hörenswert - und das nicht nur für Patrioten ("I Am From Austria" darf man sogar zweimal genießen ...).
Zum 85. Geburtstag von Lorin Maazel (und nicht einmal ein Jahr nach seinem Tod) brachte die Sony Giuseppe Verdis Totenmesse heraus, die im Februar 2014 in München mitgeschnitten wurde - also fünf Monate vor dem Abtreten des großen Dirigenten. Hier bewies der Maestro wieder, was Musikfreunde immer schon wußten: daß er in der Kunst- und Musikwelt eine Ausnahmeerscheinung ist und war. Mit seinen bewußt getragenen Tempi zelebrierte Maazel geradezu jeden Takt dieses Werks - als hätte er geahnt, daß die Aufführung eine Art "Schwanengesang" für ihn war. Auch wenn Solisten und Orchester nicht immer mit seinen unerbittlichen Ansprüchen mithalten konnten - Verdis "Messa da Requiem" macht schmerzhaft bewußt, daß man ihn noch lange vermissen wird.
Maazels bewundernswertes Talent wird auch durch die 18-CD-Box der Deutschen Grammophon bewiesen, auf der seine frühen Jahre mit den Berliner Philharmonikern zu hören sind. Das musikalische Angebot reicht hier von Beethoven über Berlioz und Brahms bis hin zu Ravel und Falla. Der Dirigent konnte schon vor 50 Jahren das deutsche Meisterorchester brillant zum Klingen bringen. So gesehen könnte man sagen, daß es bei aller Wertschätzung für Claudio Abbado vielleicht doch ein Fehler der Berliner war, nicht Lorin Maazel als Chefdirigent zu holen. Er wäre immer der würdige Nachfolger Karajans für dieses Orchester gewesen.
Zum Abschluß sei auf die im EVOLVER bereits besprochene Sony-Box von Maazel verwiesen. Mit dieser und der oben erwähnten DG-Ausgabe hat man nicht nur ein superb interpretiertes Konzertrepertoire in höchster Qualität zu Hause, sondern noch dazu das Vermächtnis eines ganz großen Musikers.
Lorin Maazel - The Complete Early Recordings
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18-CD-Box
div. Solisten
Berliner Philharmoniker/Orchestre National de France/Radio Symphonie Orchester Berlin
Lorin Maazel
18-CD-Box
Deutsche Grammophon/Universal (D 2014)
Giuseppe Verdi - Messa da Requiem
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Live-Mitschnitt aus München
Solisten: Anja Harteros, Daniela Barcellona, Wookyung Kim, Georg Zeppenfeld
Münchner Philharmoniker/Philharmonischer Chor München
Lorin Maazel
Sony Classical (D 2014)
Zwischen Heute & Gestern/Zwischen Gestern & Heute
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Die ultimative Liedersammlung
Rainhard Fendrich & div. Duettpartner
Universal/Ariola/Sony BMG/Amadeo (Ö 2015)
Hören darf man heuer auch ganz ohne Maske. Grund genug für den EVOLVER-Klassikexperten Herbert Hiess, seine Musiktips für die Weihnachtszeit unter den virtuellen Christbaum zu legen.
Nicht nur Thomas Angyan, der zukünftige Ex-Chef des Wiener Musikvereins, hätte sich den Abschluß seiner Karriere - ebenso wie Staatsoperndirektor Dominique Meyer - anders vorgestellt. Wie so viele Kulturschaffende gingen beide der angeblichen Pandemie in die Falle.
Wer Rudolf Buchbinder ist, braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären. Der sich im 74. Lebensjahr befindende Star-Pianist ist in Kulturkreisen weltweit ein Begriff - und vor allem in Sachen Beethoven eine Kapazität, an der man nicht vorbeigehen kann und darf.
Pech oder Schicksal - wie auch immer man es bezeichnen mag: Daß die großartige Berliner "Carmen" schon nach der zweiten Aufführung von Amts wegen gestoppt werden musste, hätte sich niemand gedacht. Jetzt kann man sie wohl einige Zeit nur als Stream oder Aufzeichnung betrachten. Die Staatsoper unter den Linden zeigt mit ihr jedenfalls, daß sie dank ihrer hervorragenden Musiker viele der angeblichen Spitzenhäuser übertrifft.
Wie Political Correctness als brutale Verlogenheit entlarvbar ist, zeigt das Stück "Der Vorname" des Autorenduos Patellière und Delaporte. Herbert Hiess hat es in den Kammerspielen erlebt.
Alle Jahre wieder ... kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der "Streß", der oft zu Geschenkskäufen in letzter Minute führt. Um Verlegenheitsgaben wie Socken oder Bonbonnieren zu umgehen, hat der EVOLVER-Klassikexperte einige Tips zusammengestellt, die nicht nur eingefleischten Klassikliebhabern Freude bereiten werden.
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