Musikalischer Sommer und Musikfest Grafenegg
Musiksommer 2016/Musikfest 2016
Programm, Bestellmöglichkeiten etc.
Photo: bso2 © Julia Wesely
Die Musik-Tankstelle Grafenegg feiert 2016 das zehnjährige Bestehen des Festivals - und es gibt viele Gründe zum Feiern. Für Jazz-Fans wiederum geht´s beim traditionellen Jazzfest wieder ordentlich zur Sache - auch hier haben sich etliche Musiker von Rang angekündigt. 13.06.2016
Rudolf Buchbinder, Festival-Intendant von Grafenegg, ist bekanntermaßen ein brillanter "Networker" - eine Eigenschaft, die er als Programmgestalter des Festivals blendend einsetzen konnte und kann. Er ist nicht nur ein Pianist von Weltruf, sondern vielmehr ein (zumindestens in musikalischer Hinsicht) uneitler Künstler. Das bedeutet, daß er zwar jedes Jahr auch selbst in Grafenegg auftritt, aber die Größe besitzt, vielen jüngeren Künstlern das Podium des Wolkenturms und des Auditoriums zu überlassen.
So konnten Grafenegg-affine Musikfreunde schon zahlreiche Künstler kennenlernen, die damals noch unbekannt waren und heute sozusagen wie ein "Wanderpokal" in den Konzertsälen der Welt herumgereicht werden.
Ein Beispiel dafür ist der Pianist Daniil Trifonov, den man 2012 kennenlernen durfte. Damals tatsächlich noch mit dem Namen Daniel Trifonov im Programm geschrieben, riß der junge Russe das Publikum schon vor vier Jahren von den Sitzen. Schon allein dafür muß man den Veranstaltern von Grafenegg danken.
Im Veranstaltungsort am Kamp kann man darüber hinaus auch Orchester und Künstler erleben, die vor allem im arroganten Wiener "Musik- und Event-Leben" mehr oder weniger ignoriert werden. (Traurige) Beispiele dafür sind Charles Dutoit und auch Neeme Järvi, dessen grandiose Abschiedstournee an der ehemals so großen Musikstadt offenbar spurlos vorübergegangen ist.
Für 2016 wurde wieder ein Strauß von berühmten Orchestern, Solisten und Dirigenten gebunden, der sich sehen und vor allem hören lassen kann. Angefangen von Valery Gergiev über Christian Thielemann und Daniele Gatti bis hin zu Franz Welser-Möst, kann man sich auf viele Weltstars freuen. Eines der schönsten Wiedersehensfeste wird mit dem Europäischen Jugendorchester (EUYO) und dem Grandseigneur Bernard Haitink gefeiert. Gerade heuer ist diese Begegnung schicksalshaft, weil der Maestro bereits sagenhafte 87 Jahre alt ist und sein superbes Jugendorchesterprojekt gerade noch einmal gerettet wurde. Im Frühjahr 2016 wollte die Europäische Kommission doch tatsächlich den jungen Leuten den Geldhahn abdrehen; gerade noch rechtzeitig und auch dank der Intervention vieler namhafter Künstler hat man sich eines Besseren besonnen. Auch hier muß man Buchbinder danken, daß den hochbegabten Nachwuchsmusikern in Grafenegg sozusagen eine Heimstätte geboten wird.
Daher kann man dem hervorragenden Grafenegger Team und Buchbinder - nicht ganz uneigennützig - noch viele künstlerisch fruchtbare Jahrzehnte wünschen.
Wenn am 30. Juni in der Staatsoper der Vorhang für die "Rigolettos", "Toscas" usw. fällt, gehört die Bühne dem alljährlich sehnlichst erwarteten Jazzfest. 2016 sind Jazzgrößen wie Jamie Cullum, Cindy Lauper, der klassikaffine Ludovico Einaudi und Keith Jarrett (im Musikverein) zu hören.
Im Arkadenhof im Rathaus kann man unter anderem den britischen Gitarristen John McLaughlin erleben, und auch im Porgy & Bess (in der Riemergasse in 1010 Wien) spielen einige Größen dieses unsterblichen Musikgenres.
Unsere Tips: Easy-Listening- und Soundtrack-Genie Burt Bacharach, dem die Welt jede Menge unsterbliche Melodien zu verdanken hat, gibt sich im Haus am Ring die Ehre; wer es eher mit (P-)Funk und Groove hält, sollte wiederum den großartigen George Clinton, seines Zeichens Parliament- und Funkadelic-Mastermind, im Rathaus keinesfalls versäumen.
Der Sommer kann kommen!
Musikalischer Sommer und Musikfest Grafenegg
Musiksommer 2016/Musikfest 2016
Programm, Bestellmöglichkeiten etc.
Photo: bso2 © Julia Wesely
Jazzfest Wien 2016
Konzerte mit Keith Jarrett, John McLaughlin, Ludovico Einaudi, Cindy Lauper u. a.
Aufführungsorte: Staatsoper Wien, Porgy & Bess, Arkadenhof Rathaus, Wien Energie, Brauerei Ottakring (Hefeboden)
Photo: George Clinton © William Thoren
Hören darf man heuer auch ganz ohne Maske. Grund genug für den EVOLVER-Klassikexperten Herbert Hiess, seine Musiktips für die Weihnachtszeit unter den virtuellen Christbaum zu legen.
Nicht nur Thomas Angyan, der zukünftige Ex-Chef des Wiener Musikvereins, hätte sich den Abschluß seiner Karriere - ebenso wie Staatsoperndirektor Dominique Meyer - anders vorgestellt. Wie so viele Kulturschaffende gingen beide der angeblichen Pandemie in die Falle.
Wer Rudolf Buchbinder ist, braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären. Der sich im 74. Lebensjahr befindende Star-Pianist ist in Kulturkreisen weltweit ein Begriff - und vor allem in Sachen Beethoven eine Kapazität, an der man nicht vorbeigehen kann und darf.
Pech oder Schicksal - wie auch immer man es bezeichnen mag: Daß die großartige Berliner "Carmen" schon nach der zweiten Aufführung von Amts wegen gestoppt werden musste, hätte sich niemand gedacht. Jetzt kann man sie wohl einige Zeit nur als Stream oder Aufzeichnung betrachten. Die Staatsoper unter den Linden zeigt mit ihr jedenfalls, daß sie dank ihrer hervorragenden Musiker viele der angeblichen Spitzenhäuser übertrifft.
Wie Political Correctness als brutale Verlogenheit entlarvbar ist, zeigt das Stück "Der Vorname" des Autorenduos Patellière und Delaporte. Herbert Hiess hat es in den Kammerspielen erlebt.
Alle Jahre wieder ... kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der "Streß", der oft zu Geschenkskäufen in letzter Minute führt. Um Verlegenheitsgaben wie Socken oder Bonbonnieren zu umgehen, hat der EVOLVER-Klassikexperte einige Tips zusammengestellt, die nicht nur eingefleischten Klassikliebhabern Freude bereiten werden.
Kommentare_