Zanana - Holding Patterns
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Deep Listening (USA 2005)
Zwei Damen liefern ein wunderbares Beispiel dafür ab, was man an klassischer Avantgarde alles hassen kann. 21.04.2005
Das neue Frauenpower-Duo Zanana setzt sich zusammen aus Kristin Norderval und Monique Buzzarté. Erstere ist Sängerin, Komponistin und Improvisiererin, die von Opern bis Multimedia-Events alles mit ihrer Stimme bereichert. Buzzarté spielt Posaune und hat vor zwanzig Jahren eine feministische Posaunistinnen-Gruppe gegründet.
Der Bandname leitet sich von einem politisch überkorrekten Begriff ab: Zenana heißt derjenige Teil von Häusern in Südwestasien, in dem sich ausschließlich Frauen aufhalten dürfen. Und als wäre das alles noch nicht genug, weist das junge Duo auf seiner Webpage auch noch darauf hin, daß es ausschließlich in rauchfreien Räumen auftritt.
Bei soviel Gutmenschentum fragt man sich, wie die Musik solcher Leute klingen mag. Und sie klingt genau so, wie man es sich nicht wünscht: prätentiösestes Avantgarde-Gescheiße wird einem da um die Ohren geblasen, die Posaune dudelt vor sich hin, die Stimme klingt entsetzlich künstlich. Und wie es sich für eine wirklich ernste E-Musik-Truppe gehört, so dürfen auch hier künstlerische Pausen nicht fehlen, denn ehe man sich's versieht, hätte man
vielleicht ein angenehmes Stück Musik komponiert. Doch zum Glück sind die beiden Damen mit allen Wassern gewaschen und nicht in diese Falle getappt. Ihre CD bleibt von Beginn bis Ende durchwegs fad und wenn sie nicht langweilt, dann ärgert sie.
Schade, daß solch ein Werk auf Pauline Oliveros' Deep-Listening-Label erscheint, denn der Grande Dame der modernen Komposition hätte man besseren Geschmack zugetraut. Wenn Sie schon immer Vorurteile gegen das Genre gehegt und gepflegt haben, so werden sie hier bestens bedient. Wenn Sie aber interessante alternative Musik suchen, dann kaufen Sie sich lieber etwas anderes.
Zanana - Holding Patterns
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Deep Listening (USA 2005)
Die Düsseldorfer Elektroniklegenden haben offensichtlich von den vielen Raubpressungen die Nase voll und bringen endlich ein offizielles Live-Album auf den Markt.
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Wie ein Berserker bastelt Steve Stapleton an seinem Klanguniversum - und schiebt drei neue Werke nach.
Zwei Damen liefern ein wunderbares Beispiel dafür ab, was man an klassischer Avantgarde alles hassen kann.
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Ambient, die x-te: ein weiteres angenehmes Album voller wabernder Elektronik-Sounds reiht sich nahtlos in eine lange Liste ein.
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