Musik_The Robocop Kraus - They Think They Are The Robocop Kraus

Wer glaubt ihr denn zu sein?

Punk, Post-Punk, New Wave und Pop: Aus diesen Erfolgszutaten setzt sich das vierte Album des Nürnberger Quintetts zusammen.    01.07.2005

1998 formierten sich The Robocop Kraus in Nürnberg, um noch im gleichen Jahr - nach einer Änderung in der Besetzung - ihr Debüt (eine Split-LP gemeinsam mit der deutschen Band Cherryville) zu veröffentlichen. Erschienen ist dieses - so wie der Nachfolger, das erste vollständige Album "Inferno Nihilistique 2000" (1999) - bei Swing Deluxe Records, einem von zwei Bandmitgliedern gegründeten Label. "Inferno Nihilistique 2000" stieß auf positive Resonanz in der europäischen Musikpresse, Touren durch Deutschland, Frankreich und Spanien folgten. 2000 konnte man VIVA Zwei für das selbstproduzierte Video zu ihrem Song "Poor Soul Relax" erwärmen. 2001 erschien auf dem tschechischen Label Day After Records "Tiger" - Robocop Kraus´ erste weltweit veröffentliche CD. Touren durch Deutschland, Frankreich, Holland, Tschechien, Polen, England und Irland folgten.

2003 gelang es schließlich, den britischen Markt zu beeindrucken:

"Fake Boys", der Eröffnungssong des Albums "Living With Other People", wurde von BBC Radio 1 gespielt, der "NME" lobte den "inspirierenden, mit Ideen gefüllten Post-Punk" der Band.

Die Mühen haben sich bezahlt gemacht und der konsequent steigende Erfolg wurde belohnt: Im Februar 2005 begannen mit Pelle Gunnerfeldt (dem Produzenten der Hives und der (International) Noise Conspiracy) in Stockholm die Aufnahmen zu "They Think They Are The Robocop Kraus", die Band wird im Sommer einige der großen Festivals bespielen (Hurricane, Southside, Donauinselfest, Benicassim ...).

"We really managed to sound like ourselves for the first time on this record", behauptet die Band, deren CD jetzt nicht so anders klingt als ältere Veröffentlichungen: Punk, Post-Punk, New Wave und Pop sind die Erfolgszutaten. Das Keyboard sorgt durchgehend für Melodie, die Mehrzahl der Songs ist energiegeladen, zumeist eingängig - so wie der melodiöse New-Wave-Opener "After Laughter Comes Tears" oder das schnelle "All The Good Men" -, manchmal sogar hymnenhaft wie etwa "You Don´t Have To Shout", dessen gleichnamiger Refrain sich zum Mitsingen aufdrängt oder auch das pathetisch-rockige "In Fact You Are Just Fiction". Bei den Mid-Tempo-Stücken "A Man´s Not A Bird" und "Too True To Be Good" schleichen sich melodiöse, poppige Klänge ein.

Auch das Tanzbein kommt nicht zu kurz: fast die gesamte Platte ist flott und tanzbar. Der Gesang ist rotzig und ein wenig monoton - was in interessanter Spannung zu den Instrumenten steht. Feine Platte.

Martin Zellhofer

The Robocop Kraus - They Think They Are The Robocop Kraus

ØØØØ


L'Age D'Or/Epitaph/edel (D 2005)

 

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