The Methadones - Not Economically Viable
ØØØ
Thick Records/Ixthuluh (USA 2004)
Drums, Gitarre, Baß und Gesang: Das Chicagoer Quartett legt sein drittes Album mit Scheißdrauf-Attitüde und Sing-along-Songs vor. Klingt nach Punk-Platte, oder? 17.12.2004
Was soll man tun, wenn die Band-Geschichte der Pop-Punker von The Methadones um so vieles interessanter ist als ihr drittes Werk "Not Economically Viable" selbst? Was tun, wenn der mythenumrankte Bandgründer Dan Schafer in den Mittelpunkt gestellt werden muß, weil über die Punk-Platte nur viele Phrasen zu verlieren sind? Solide, aber zeitlos. Überzeugend, eingängig, aber unspektakulär. Reife Gitarren-Riffs, fetter Sound, Sing-along-Songs, aber nichts Neues.
Dann doch lieber die Geschichte des Quartetts aus Chicago erzählen: The Methadones wurden 1993 von Schafer gegründet - nicht einmal als Nebenprojekt, sondern eher als Zeitvertreib. Schließlich hatte er als Bassist in der legendären Punk-Band The Riverdales, bei den nicht minder bekannten Screeching Weasel und Sludgeworth und bei seinem als solchen betitelten "side project" The Mopes im wahrsten Sinn des Wortes alle Hände voll zu tun. Obwohl die Rolle des Workaholic mit der vorherrschenden Punk-Attitüde nicht wirklich vereinbar war, schien das seinem Goldhändchen egal zu sein. Schließlich gibt einem auch in der Punk-Szene der Erfolg recht.
1999 rang sich Schafer durch, seine alte Liebe The Methadones wiederzubeleben. Er nahm ein Album auf, doch kurz vor der Veröffentlichung des Debüts "Ill at Ease" hauten ihm seine Band-Kameraden ab, weil sie ihrerseits am anderen Ende Amerikas "Verpflichtungen" bei anderen Punk-Communities nachkommen mußten. Nach einem weiteren Schwung an Mitgliederverschleiß entpuppten sich schließlich Pete Mittler am Baß, Ex-Vindictives-Gitarrist Mike Byrne und Mike Soucy an den Drums als solide Basis.
Diese Mannschaft legt nun mit der dritten Veröffentlichung "Not Economically Viable" ihr bisher reifstes Werk vor. Natürlich kann die Platte die Band-History in keiner Weise übertreffen, beweist aber spätestens bei der zweiten Rotation im CD-Player mit ihrer zornigen Haltung, energetisch-dynamischen Riffs und einem intelligenten, kritischen Songwriting Stärke. Zitate und Anleihen von Green Day sind genauso wenig zu leugnen wie der Zwang nach Weltverbesserung. Sozialkritische Texte über Mediennutzung ("I´m bored of television but I´m always keeping it on") und über das Verständnis für Außenseiter ("Annie") können das Album aber schlußendlich auch nicht vor Phrasenverunglimpfung retten. Solide also, aber nichts Neues.
The Methadones - Not Economically Viable
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Thick Records/Ixthuluh (USA 2004)
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