The Mars Volta - De-Loused in the Comatorium
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Universal (USA 2003)
Eine der Nachfolge-Bands von At the Drive-in könnte mit ihrem aktuellen Album zur großen neuen Hoffnung des Progressive Rock werden. 08.07.2003
Das von den Fans lange erwartete und von der Band immer wieder verschobene Debüt von The Mars Volta, der zweiten Band, die aus der Auflösung von At the Drive-In entstanden ist, ist eine der seltenen, scheinbar perfekten Platten, ist Monument und Offenbarung zugleich.
Einige Wochen zuvor: Keyboarder und Sound-Tüftler Jeremy Ward stirbt an einer Überdosis Drogen. So bizarr es klingen mag, aber das paßt zur Veröffentlichung dieses Albums. Welcome to the 70s. Enter Progressive Rock. Remember Led Zeppelin? Seit Jahren halten Heerscharen von Musikjournalisten rastlos Ausschau nach jemandem, der die Rock-Götter beerben könnte. The Mars Volta sind diese Band. This is it. Definitiv. "De-Loused in the Comatorium" ist vielleicht die erste wirklich wichtige Platte des neuen Jahrtausends, auf jeden Fall dieses Jahres, auch wenn ich ungern in den Jubelsturm einstimme, der zur Zeit über diese Platte hereinbricht. Believe the Hype.
Die Zutaten sind dabei eher traditionell, die Vermischung revolutionär, die Arrangements großartig. Progressive Rock vermischt sich mit exotischer Rhythmusarbeit und kreiert Songs, die - etwa "Drunkship of Lanterns" - wie das "Stairway to Heaven" des 21. Jahrhunderts klingen. Und das ein ganzes Album lang.
Die Leistungen der Musiker (u. a. Flea von den Chili Peppers) bilden zusammen mit den wirklich verblüffenden Song-Strukturen das Rückgrat dieses Albums, für das man Monate der Dauerrotation brauchen wird, um es in seiner Gesamtheit zu erfassen.
The Mars Volta - De-Loused in the Comatorium
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Universal (USA 2003)
Jahrelang nur ein Gerücht, jetzt real: Das deutlich elektronisch orientierte Debüt des Deftones-Nebenprojekts wirft Fragen auf, beantwortet diese nur notdürftig und ist daher interessant.
Blackmail-Sänger Aydo Abay ist offenbar in Arbeitswut verfallen und wirft gleich zwei Platten seines Nebenprojekts auf den Markt. Zumindest beim "richtigen" neuen Album stimmt die Qualität.
Die New-Metal-Chamäleons versuchen auf ihrem Drittwerk die bisherigen Ausflüge in progressiven Rock und Metal zu einem schlüssigen Gesamtkonzept zusammenzuführen. Mit Erfolg.
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Durch Rekombination von Rock-Elementen entschweben T.O.D. berechenbaren Sphären. Eindrücke vom Weg zur Spitze.
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